Wo Kinderwünsche wahr werden

Heiligenwald. Tritt man an den Wunschbaum in der hinteren Ecke des Gasthauses Bürgerhaus in Heiligenwald heran und nimmt einen der vielen Zettel, die daran baumeln, ab, so muss selbst der härteste Mann mit den Tränen kämpfen. Zu rührend sind die Kinderwünsche, die in krakeliger Schrift darauf geschrieben sind

 Die Heiligenwalder Wirte und Wirtinnen starteten ihre "Weihnachts-Wunschzettel-Aktion". Das SZ-Christkind besuchte und beschenkte sie mit der Lebkuchenkiste. Foto: Willi Hiegel

Die Heiligenwalder Wirte und Wirtinnen starteten ihre "Weihnachts-Wunschzettel-Aktion". Das SZ-Christkind besuchte und beschenkte sie mit der Lebkuchenkiste. Foto: Willi Hiegel

Heiligenwald. Tritt man an den Wunschbaum in der hinteren Ecke des Gasthauses Bürgerhaus in Heiligenwald heran und nimmt einen der vielen Zettel, die daran baumeln, ab, so muss selbst der härteste Mann mit den Tränen kämpfen. Zu rührend sind die Kinderwünsche, die in krakeliger Schrift darauf geschrieben sind. "Ich wünsche mir eine Überraschung", "einen warmen Schal", "Socken", "ein rotes Spielzeugauto" oder einen "Füller", kann man da lesen. Die Wünsche stammen von bedürftigen Kindern aus der Großgemeinde Schiffweiler.Dass diese Kinderwünsche in Erfüllung gehen, dafür setzt sich die Vereinigung der Heiligenwalder Wirte (VdHW) mit ihrer Weihnachtswunschzettel-Aktion ein. Vor vier Jahren rief Peter Gard, dessen Lebensgefährtin Anne Knapp das Gasthaus Gemeindehaus in Heiligenwald betreibt, die Aktion ins Leben: "Am ersten Advent stellen alle zehn Kollegen der Wirte-Vereinigung, die mit im Boot sind, einen Wunschbaum in ihrer Wirtschaft auf", erzählt Peter Gard. Gekennzeichnet sind die teilnehmenden Wirtschaften mit dem Türschild "Ich bin dabei".

Die Wünsche der bedürftigen Kinder werden übers Familienberatungszentrum Landsweiler an die Wirte vermittelt. "Die Sache ist total anonym. Wir bekommen die Zettel, hängen sie an unsere Bäume und unsere Gäste können sich dann diese nehmen und die Wünsche erfüllen. Im Januar holt das Familienzentrum die Geschenke ab und übergibt sie den Kindern", erklärt Anne Knapp, Sprecherin der Wirte-Vereinigung.

320 Wünsche hängen in diesem Jahr an den Wunschbäumen in den Wirtschaften. Dabei sollte der Wert des Wunsches 15 Euro nicht überschreiten.

"Es ist wirklich überwältigend, wie unsere Kunden diese Aktion annehmen. Wir brauchen wirklich keine Angst zu haben, dass Wunschzettel hängen bleiben. Die werden förmlich vom Baum gerissen", berichtet Cornelia Held vom Gasthaus Bickelmann. Und sollte diese Situation doch einmal eintreten, so wissen sich die Wirte zu helfen: "Hier wird kein Kind vergessen. Wir kümmern uns darum", versichert Gard. Auch Gudrun Maas von Charly's Café ist mit Herz bei der Aktion dabei: "Im ersten Jahr habe ich Rotz und Wasser geweint, als ich die Wünsche der Kinder gelesen habe. Wir wissen, dass die Geschenke wirklich in die richtigen Hände kommen."

Überwältigend sei auch der Moment, in dem sämtliche Geschenke aus den zehn Wirtschaften im Bürgerhaus zusammengetragen werden. "Das ist ein riesiger Berg. Es wäre zu schön, wenn wir diese persönlich den Kindern überreichen könnten und das Strahlen in ihren Augen sehen könnten, aber dann würde die Anonymität nicht gewahrt werden", sagt Gard.

Dennoch gebe es einen Weg für die Wunscherfüller, in Kontakt mit den Kindern zu treten: "Wer will, kann den Kindern mit dem Geschenk einen Gruß mit Kontaktdaten zukommen lassen. Wenn die Familie damit einverstanden ist, kann sie sich beim Wunscherfüller melden. So können schöne Patenschaften entstehen", meint Peter Gard. bla

saarbruecker-zeitung.de

/weihnachten2011

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort