"Wir sind vorbereitet und legen gleich los"

"Lik Nord" "Detlef Reinhard" "Armin König" Zweckverband aufmacher

 Blick auf Kohlbachweiher und Merchtal: Hier ist ab 2016 das Beweidungsprojekt mit robusten Rindern geplant. Foto: Reinhard/LIK Nord

Blick auf Kohlbachweiher und Merchtal: Hier ist ab 2016 das Beweidungsprojekt mit robusten Rindern geplant. Foto: Reinhard/LIK Nord

Kreis Neunkirchen. Hinter der weiteren Mitgliedschaft der Stadt Friedrichsthal im Zweckverband LIK-Nord hatte der Stadtrat ein dickes Fragezeichen gesetzt. Er will eine klare Kosten-Nutzen-Abwägung erreichen. Wenn die Stadt nicht direkt von den Projekten der LIK-Nord profitiere, soll der beschlossene Austritt auch vollzogen werden. Das ist Mehrheitsbeschlusslage im Rat (die SZ berichtete mehrfach). Ungeachtet dessen nimmt der Zweckverband des Naturschutzgroßprojektes Landschaft der Industriekultur Nord (LIK-Nord) das neue Jahr mit Elan in Angriff. Der Landkreis Neunkirchen hatte zum 1..Januar 2014 seinen Beitritt erklärt.Nach dem Jahr des Pflege- und Entwicklungsplanes 2012 sollte 2013 das Jahr der praktischen Umsetzung werden. Wurde es aber nicht: Geänderte Mittelbereitstellung des Bundes hatte die Genehmigung der Umsetzung verzögert. Mehrfach musste der Finanzierungsplan umgeschrieben, die geplanten Maßnahmen angepasst werden. Das Bundesumweltministerium verlängerte im Gegenzug die Förderung bis 2024, also um zwei Jahre, heißt es vom Zweckverband weiter. Wichtige Kunde kam am 29. Oktober von Bund und Land: Seit diesem Zeitpunkt sind alle Kosten förderfähig. In den vergangenen Monaten hatte der Zweckverband seinen laufenden Geschäftsbetrieb durch Sonderzahlungen seiner Mitglieder sichern müssen. "Jetzt sind alle Kommunen entlastet und wieder voll im Spiel", stellten der aktuelle Verbandsvorsteher Armin König und Zweckverbands-Geschäftsführer Detlef Reinhard im Gespräch mit unserer Zeitung fest. Im Januar erfolgt die Übergabe des symbolischen Schecks über die anstehenden Fördermittel. "Und wir legen gleich los", sagt Reinhard. "Wir sind vorbereitet und startbereit." Schon perfekt sei der Ankauf von 30 Hektar landwirtschaftlicher Fläche der RAG im Raum Schiffweiler. Weiterer Grundstückserwerb schließe sich an: "Alles was geplant ist, kann nur auf gesicherten Flächen erfolgen." Weiter werden in 2014 Ausschreibungen auf den Weg gebracht, so die Verantwortlichen, und zwölf so genannte "Baustellenschilder" aufgestellt, die aufklären, was passiert. Zudem will der Zweckverband mit Hilfe von GSE (Gesellschaft für Sozialeinrichtungen des ASB) und NAS (Neue Arbeit Saar) "Entdeckerpfade" im Projektgebiet angehen.

Und gemeinsam wollen LIK Nord, Natura Ill-Theel und Kreisvolkshochschule Neunkirchen mit der Schulung von Natur- und Landschaftsführern beginnen.

Der Zweckverband LIK Nord trägt zehn Prozent des rund 13 Millionen Euro umfassenden Gesamtvolumens des Projektes im Zeitraum von 2013 bis 2024. Aus der Gesamtkalkulation auf Basis des Finanzierungsplans vom 29. Oktober entfallen laut Zweckverband für die Projektlaufzeit von 2013 bis 2024 auf die Mitglieder (gerundet): Friedrichsthal 40 000 Euro, Neunkirchen 288 000 Euro, Illingen 252 000 Euro, Merchweiler 180 000 Euro, Quierschied 88 000 Euro, Schiffweiler 453 000 Euro, IKS 48 000 Euro, Landkreis Neunkirchen 38 000 Euro.

Weiter geht es mit dem Projekt "LIK Nord macht Schule". Bisher macht die Gesamtschule Neunkirchen mit. Die Schulstandorte Illingen und Merchweiler sollen im laufenden Jahr dazukommen. Foto: SPE

Foto: Reinhard

Stichwort

Die LIK Nord war 2009 Gewinnerregion beim Bundeswettbewerb Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung in der Kategorie "Urbane, industrielle Landschaften". Hier arbeiten Friedrichsthal (mit Vorbehalt) , Illingen, Merchweiler, Neunkirchen, Quierschied, Schiffweiler, Landkreis Neunkirchen und die Industriekultur Saar zusammen. Das Fördervolumen beträgt 13 Millionen Euro. 90 Prozent übernehmen Bund und Land, zehn Prozent der Zweckverband. cle

lik-nord.de

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