Wie die frühere Hüttenstadt ein neues Gesicht bekam

Neunkirchen · Fast 25 Jahre liegt die Eröffnung des Neunkircher Saarpark-Centers zurück. Aus diesem Anlass zeigt der Historische Verein Stadt Neunkirchen am 4. September einen Film über die Entstehung des Einkaufszentrums.

. Der nächste Vortrag des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen (HVSN), der am Donnerstag, 4. September, stattfindet, steht unter dem Thema "Neunkirchen , die Veränderung".

Wie der Verein mitteilt, sah der 1987 rechtskräftig gewordene Sanierungsbebauungsplan des ehemaligen Eisenwerksgeländes neben einer Stadtkernerweiterung mit Dienstleistungs- und Handelsfunktionen ein völlig neues Infrastrukturgerüst vor. Als erster Großinvestor konnte die ECE-Projektmanagemen GmbH, Hamburg, gewonnen werden. 1987 wurde der Grundstückskaufvertrag abgeschlossen, in knapp zweijähriger Bauzeit wurde das Saarpark-Center als innerstädtisches Einkaufszentrum mit einem SB-Warenhaus, 75 Einzelhandelsgeschäften und 650 Arbeitsplätzen erstellt. Im selben Zeitraum führte die Stadt die erforderlichen Infrastruktur- und Rekultivierungsmaßnahmen durch. Neunkirchen bekam ein neues Gesicht: eine erweiterte Innenstadt mit Fußgängerzone und großem Marktplatz. Auch alteingesessene Geschäfte haben in diesem Zeitraum zur Neugestaltung der Innenstadt beigetragen. Gleichzeitig wurde mit der völligen Neuordnung des Straßensystems eine großzügige und moderne Anbindung und Erschließung der westlichen Innenstadt erreicht.

Zum 25-jährigen Bestehen des Saarpark-Centers zeigt der Historische Verein im Rahmen seiner monatlichen Vortragsreihe einen Film des bekannten Filmemachers Hans-Günther Ludwig, über die Entstehung des Centers.

Der erste Spatenstich für das Saarpark-Center am 13. Oktober 1987 war "das Ereignis" in der gebeutelten Stadt. Die Errichtung des Saarpark-Centers, an der Stelle wo bis zum 29. Juli 1982 noch Eisen gekocht wurde, war nun endgültig. Minister, der Oberbürgermeister, Räte, Verwalter, Ingenieure und Planer gaben ihr Stelldichein bei Einweihungen von neuen Straßen, die die Unterstadt wöchentlich veränderten. Rammen fraßen sich in die Erde, um die Standfestigkeit des gigantischen Baues zu sichern, sowie den Heinitzbach unter der Baustelle durchzuleiten. Das Gekrächze der Bagger, das Geklingel der Pickhämmer und das Gequietsche der Baukräne war das Lied der Bauleute, das in der Unterstadt täglich zu hören war. Zwischen der feierlichen Grundsteinlegung am 6. November 1987, dem Richtfestzeremoniell am 7. Oktober 1988 und der offiziellen Einweihung des Saarpark-Centers am 30. August 1989 wurde mit viel Beton und Stahl bis zur letzten Minute gewerkelt.

Der Film zeigt anschaulich den gesamten Verlauf der Baumaßnahmen. Die Menschen, seien es die Maurer, Zimmerleute, Installateure, Gipser und Maler, die in so kurzer Zeit solche Leistungen vollbrachten, wurden bei ihren Arbeiten beobachtet. Mit viel Hektik wurde in den letzten Tagen vor der Eröffnung die Geschäfte mit Waren und Leben aufgefüllt. Es kam wieder Hoffnung auf, dass in Neunkirchen viele Arbeitsplätze neu entstehen würden.

Der 57 Minuten dauernde Film von Hans-Günther Ludwig und Heinz Hügel wurde auf S8-Film gedreht und mit Texten von Gerd Meiser kommentiert. Die Uraufführung war am 11. Januar 1991 anlässlich eines Neunkircher Abends im Bürgerhaus.

Der Vortrag findet am Donnerstag, 4. September, um 19 Uhr in den Räumen des Historischen Vereins Stadt Neunkirchen in der Irrgartenstraße 18, in Neunkirchen statt Gäste sind willkommen. Nichtmitglieder zahlen drei Euro.

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