Wer Stimmung hat, der braucht kein Wetter

Wellesweiler · Zum elften Mal fand der Wellesweiler Weihnachtsmarkt auf dem Stengelplatz statt. Nach jeweils zögerlichem Beginn, war der Platz an beiden Tagen proppenvoll. Teilnehmer-Fazit: Mehr als zufrieden.

 Am Stand der Pfarrgemeinde St.Josef-St.Johannes versammelt von links Agnes und Alessandro Cancemi, Natascha, Sven und die kleine Leonie Örtel sowie Gisela Model und Inge Klos. Foto: Jörg Jacobi

Am Stand der Pfarrgemeinde St.Josef-St.Johannes versammelt von links Agnes und Alessandro Cancemi, Natascha, Sven und die kleine Leonie Örtel sowie Gisela Model und Inge Klos. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

. Kurz nach Eröffnung. Das Wetter ist alles andere als weihnachtlich. Die Hartgesottenen haben trotzdem den Weg auf den Wellesweiler Stengelplatz gefunden, schlendern vorbei an den liebevoll gestalteten Ständen. Glühwein ändert zwar nicht das Wetter, aber er hilft. Vor allem hebt er die Laune. Und die lassen sich Elmar Schneider, Friedel Wagner sowie Nicolas und Carina Schneider nicht verderben. Zwischen den beiden Ständen "ihres" KKW haben sie Stellung bezogen. Natascha und Sven Örtel stärken sich gegenüber. Sie haben vor allem ein Auge auf Töchterchen Leonie. Der rosa Wirbelwind kann gar nicht genug staunen. Schließlich gibt es vor allem bei Christine Agne, die sich die Bude mit der Grundschule teilt, jede Menge zum Staunen. Kleine Basteleien werden hier angeboten. Grundschullehrer Steffen Brachetti und Ehefrau Melina sind gerade im Dienst, verschwinden fast hinter allerlei Kerzen in verschiedensten (Bastel-)Ausführungen. Mit einem Tütchen in der Hand schlendert Inge Klos vorbei. Das Geheimnis des Tütchen: Buttons. Das System, erläutert der frischgebackene Vorsitzende der ausrichtenden Arbeitsgemeinschaft Wellesweiler Vereine, Dieter Steinmaier. "Wir stellen die Buttons her, dann kaufen die teilnehmenden Vereine sie uns ab und verkaufen sie an die Besucher zu einem Euro das Stück." Und Vorgänger (23 Jahre!) und Ortsvorsteher Hans Kerth, der gerade Unterschlupf am Stand des Turnvereins bezogen hat, ergänzt: "Das sind mittlerweile schon echte Sammlerstücke." Das Geld kriegen dann die beiden Kitas und die Grundschule zu gleichen Teilen. Sozusagen Lohn für gute Arbeit. Denn mit vielen Liedern hatten die die Eröffnung im stimmungsvollen Ambiente der Stengelkirche begleitet. Dort ist das Musikprogramm in diesem Jahr eher zurückhaltend, zu viel andere Auftritte haben die Sänger der Vorjahre. Stattdessen gibt es Nonstopp-Diaschau. Erst am Sonntag kann es Kantor Nino Deda dann nicht lassen, greift in die Tasten - und wird zum Weihnachtsliederspielen verpflichtet. Über Lautsprecher hört man die auch draußen.

"Es war an beiden Tagen proppenvoll", wird Dieter Steinmeier später bilanzieren. "Alle Vereine waren mehr als zufrieden." Zwölf waren das an der Zahl, darunter auch Freiwillige Feuerwehr, Jugendwehr, die beiden Kirchengemeinden, Angelsportverein, Jäger und Jagdhornbläser sowie die Kettensägenschnitzer Viertelzoll. Dass die Ziegen im Streichelgehege der Feuerwehr ein Schlupfloch im Zaun gefunden haben und eingefangen werden mussten - das wird als witzige Begebenheit in die Annalen eingehen.

Wem das alles zu hektisch war: den heimeligsten Rückzugsort bot die Historische Schmiede. Hier genießen auch Karin Jung und Andreas Hosse das adventliche Ambiente. Wiltrud Becker, Michaela Becker und Jutta Sachs kredenzen den Gästen. Glühwein mit und ohne Schuss und manch lecker Schnäpschen. Beliebt vor allem: Schmiedehammer und Schmiedenfeuer. Wie Hans Sachs vom Historischen Arbeitskreis Wellesweiler verrät, sind das Eigenkreationen basierend auf dem Selbstgebrannten einer mittlerweile 80-Jährigen aus Nanzdietschweiler. Und spätestens jetzt ist es den Weihnachtsmarkt-Besuchern so richtig weihnachtlich ums Herz. Wen juckt da noch das Wetter . . .

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