Wenn Helfer einen Unfall bauen

Neunkirchen · Der Stadtrat hat jüngst Geld freigeschaufelt, um ein Feuerwehrauto zu kaufen. Außerplanmäßig, da bei einem Unfall im Februar ein Totalschaden zu beklagen war. Der Fuhrpark von Feuerwehr und Betriebshof ist vollkaskoversichert, aber bei den teils alten Fahrzeugen ist über den Zeitwert nicht mehr so viel zu holen.

 Nach dem Crash auf der B 41 im Februar, musste ein neues Feuerwehrauto her. Archivfoto: Becker und Bredel

Nach dem Crash auf der B 41 im Februar, musste ein neues Feuerwehrauto her. Archivfoto: Becker und Bredel

Der Unfall war spektakulär: Mitte Februar waren zwei Autos auf der B 41 zwischen Neunkircher Plättchesdohle und Ausfahrt Schiffweiler/Wiebelskirchen im Gegenverkehr zusammengestoßen. Die Pkw sahen schlimm aus. Die Feuerwehr kam an den Unfallort geeilt aus Neunkirchen und Wiebelskirchen. Dabei fährt der Wiebelskircher Feuerwehrwagen in den der Kollegen aus der Kreisstadt hinein. Das Ergebnis: Die Landstraße ist ein Trümmerfeld, vier Verletzte, Vollsperrung der B 41 über Stunden hinweg.

Der Neunkircher Stadtrat hat Geld bereitgestellt, um für den Totalschaden eines Feuerwehrautos aus diesem Unfall Ersatz zu beschaffen (die SZ berichtete). Weil das Fahrzeug nicht mehr zu benutzen ist, muss die Feuerwehr eine für 2019 geplante Ersatzbeschaffung vorziehen. Der Rat hat für ein Gebrauchtfahrzeug überplanmäßig Ausgaben von 192 000 Euro beschlossen. Das gute Stück kostet rund 228 000 Euro.

"Die Feuerwehrfahrzeuge der Kreisstadt Neunkirchen sind vollkaskoversichert", erläutert die Pressestelle der Stadt Neunkirchen auf Nachfrage der SZ, wie es sich in solchen Schadensfällen eigentlich verhält. So ein Feuerwehrwagen mit all seinen Aufbauten kostet schließlich einige Hunderttausend Euro. Wie bei Privatfahrzeugen auch, so das Rathaus weiter, handele es sich um eine Zeitwert-Versicherung, das heißt, im Schadenfall wird lediglich der Wert ersetzt, den das Fahrzeug zum Schadenzeitpunkt aktuell hat. Dies gilt sowohl bei einem Totalschaden, als auch im Fall einer möglichen Reparatur. Lägen die Reparaturkosten über dem gutachterlich ermittelten Zeitwert, werde ebenfalls nur Letzterer ersetzt, so die Verwaltung.

Neben den Feuerwehrfahrzeugen sind auch die Fahrzeuges des Betriebshofs der Kreisstadt Neunkirchen (ZBN) vollkaskoversichert.

Feuerwehr und Stadtverwaltung verfügen über einen ansehnlichen Bestand an Fahrzeugen. Die Feuerwehr zählt 33 ihr Eigen. Neben dem Drehleiterwagen sind dies 15 Löschfahrzeuge, fünf Feuerwehrfahrzeuge, drei Rüstwagen, zwei Einsatzfahrzeuge, zwei Kommandofahrzeuge, drei Mannschaftstransportwagen und zwei Anhänger.

Der Betriebshof kommt auf 100 Fahrzeuge, darunter alleine 52 Lkw und 16 Pkw. Daneben gehören zum städtischen Fuhrpark acht Müllwagen, neun Zugmaschinen, vier Straßenreiniger, zwei Kanalreiniger, fünf Anhänger. Zudem gibt es je einmal Hebebühne, Gabelstapler, Schaufellader und Ackerschlepper.

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