Weniger Unfälle, aber mehr Verletzte

Kreis Neunkirchen · PI Neunkirchen und Illingen: Die wichtigsten Entwicklungen zum Verkehrsunfallgeschehen auf einen Blick.

 Drei Schwerverletzte hatte es im Juni 2016 bei einem Unfall auf der B 41 in Höhe des Kohlwaldaufstieges gegeben. Zwei Autos waren auf der dreispurigen Strecke zusammengestoßen. Foto: Feuerwehr/Sticher

Drei Schwerverletzte hatte es im Juni 2016 bei einem Unfall auf der B 41 in Höhe des Kohlwaldaufstieges gegeben. Zwei Autos waren auf der dreispurigen Strecke zusammengestoßen. Foto: Feuerwehr/Sticher

Foto: Feuerwehr/Sticher

Nur 24 Jahre alt wurde der Mann, der am 17. Juli 2016 im Innenstadtbereich von Neunkirchen in der Fernstraße tödlich verunglückte. In einer Linkskurve war der Mann mit hohem Tempo von der Fahrbahn abgekommen und ungebremst gegen einen geparkten Wagen gefahren. Ebenfalls tödlich verunglückte ein 86-jähriger Fußgänger, der am 26. Juni auf einem Parkplatz im Bereich der Kuchenbergstraße von einem Fahrzeug erfasst worden war. Damit weist die Verkehrsunfallstatistik im Landkreis Neunkirchen zwei Verkehrstote für das Jahr 2016 aus. Im Jahr zuvor waren es drei Tote gewesen.

Leicht zurück ging auch die Zahl der Unfälle insgesamt, berichtete Kriminalhauptkommissarin Anja Leinenbach bei der Vorstellung der Unfallstatistik. Die Beamten der Polizeiinspektion Illingen registrierten 2016 insgesamt 1356 Verkehrsunfälle. Im Jahr zuvor waren es 1454 gewesen und damit 6,74 Prozent mehr. Auch bei der PI Neunkirchen ging die Zahl zurück, und zwar um 0,6 Prozent auf 2792.

Weniger erfreulich ist, dass es mehr Unfälle gab, bei denen Personen zu Schaden kamen. 168 Menschen wurden im Bereich der PI Illingen bei Unfällen verletzt, 2015 waren es 155 gewesen. Die Zahl der Schwerverletzten stieg sogar von 19 auf 28. Die Kollegen in Neunkirchen hatten es mit 340 Unfällen zu tun, bei denen Menschen verletzt wurden, darunter 63 schwer. Im Bereich der PI Neunkirchen, die für die Kreisstadt sowie Spiesen-Elversberg und Ottweiler zuständig ist, begingen 685 Personen Unfallflucht, das waren 33 mehr als im Jahr 2015. "Anständiger" verhielten sich die Unfallverursacher im Bereich der PI Illingen, die auch für Merchweiler, Schiffweiler und Eppelborn zuständig ist. Hier flüchteten 343 Fahrerinnen und Fahrer, das waren 27 weniger als 2015. Unter Alkoholeinfluss passierten 58 Unfälle im Raum Neunkirchen und 21 im Illinger Einzugsgebiet.

Die häufigsten Ursachen für einen Verkehrsunfall sind Fehler beim Überholen beziehungsweise Nebeneinanderfahren, Hindernisse auf der Fahrbahn, Wildunfälle oder auch die Tatsache, dass der Autofahrer eigentlich gar nicht hinters Steuer gedurft hätte, weil er fahruntüchtig (Alkohol, Drogen, Krankheit) war. Auch beim Abbiegen oder Wenden passieren viele Unfälle. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist ebenfalls ein "Klassiker" bei der Unfallursache. Wer anderen Verkehrsteilnehmern die Vorfahrt nimmt oder zu wenig Abstand hält, muss ebenfalls mit einem Zusammenstoß rechnen. An vier Stellen im Landkreis Neunkirchen kam es 2016 besonders häufig zu Unfällen. "Sie befinden sich alle innerhalb geschlossener Ortschaften", informiert Leinenbach. Eine davon ist die Landstraße 285, also die Steinwaldstraße Ecke Scheibstraße. Aufgrund schlechter Sicht kam es zu einigen Zusammenstößen beim Abbiegen. Hier seien ein Stoppschild und Haltelinien versetzt worden, um die Sicht zu verbessern, teilt die Neunkircher Polizei mit. Vermehrt zu Unfällen kam es auch in der Wibilostraße sowie an der Ecke Ringstraße/Taubenaustraße. Die PI Illingen meldet die Landstraße 129 im Bereich von Kreisstraße/Redener Straße als eine Stelle, an der es besonders häufig gekracht hat.

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