Gunter Altenkirch in Wellesweiler Wie keltischer Glaube im Christlichen überlebte
Wellesweiler · Der Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur in Verbindung mit der Aleksandra – Stiftung zur Förderung Westricher Geschichtsforschung veranstaltet am Mittwoch, 19. Juli, einen Vortrag im Junkerhaus, Eisenbahnstraße 22. Beginn 19 Uhr.
Referent Volkskundler Gunter Altenkirch.
„Was hat sich aus dem keltischen Glauben im Christlichen erhalten? In alten und in neuen Zeiten prägen Gesellschaften nach einer kriegerischen Eroberung das eroberte Gebiet, vor allem die unterworfenen Gesellschaften. Religiöse Vorstellungen wurden in den neuen Machtbereichen somit stets verbreitet.
Unser linksrheinischer Raum wurde vor zweitausend Jahren von den Galliern bewohnt, als Römer eindrangen. Zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert drangen germanische Alemannen und Franken über den Rhein vor und unterwarfen die Gallier, die Teile der römischen Kultur übernommen hatten. Auch sie brachten ihre Religion mit und vermischten sie mit der gallischen zu der "gallogermanischen Religion".
Bereits unter römischer Herrschaft prägten seit dem 4. Jahrhundert mehr und mehr christlich-religiöse Vorstellungen die Vorstellungswelt der Gallier. Das Christentum fasste Fuß bei der hier lebenden Gesellschaft. Die alten keltischen und germanischen Religionsreste konnten nicht abrupt verschwinden und durch ein reines Christentum ersetzt werden. Dieser Prozess dauerte viele Jahrhunderte und kam nie zu einem Ende.
Vor allem waren es die Frauen, die religiöse Reste des alten Lebens weiter auf geheime Weise bewahrten und in Bräuchen und Glaubensaussagen weiterführten, die offiziell christlich geprägt waren.
Ziel der Frauen war es nicht, religiöse Machtreste zu erhalten. Sie kannten die positiven Elemente von bestimmten religiösen Glaubensgrundsätzen. Es ging ihnen darum, zum Wohl der Gesellschaft solche zu erhalten.
Ein großes Reservoir sind Amulette, deren Magie auf gallogermanische Vorstellungen zurückgeht. Von diesen werden einige in einer kleinen Ausstellung zu sehen sein. Nichtmitglieder: Eintritt fünf Euro.