Wassermassen sorgen für Chaos
Kreis Neunkirchen · Die wassergetränkten Böden können nichts mehr aufnehmen: So waren gestern Nachmittag in Illingen und Eppelborn binnen kürzester Zeit Straßen massiv überflutet. Die Helfer retteten eine Frau in Dirmingen.
Am Vormittag scheint die Sonne, nur Stunden später heißt es Land unter in Teilen des Kreises. Die starken Regenfälle des Nachmittags haben besonders in Illingen und Eppelborn für überflutete Straßen mit Geröll und Schlamm auf den Fahrbahnen gesorgt. Feuerwehren und Polizei waren gestern Nachmittag und Abend im Dauereinsatz. Die Helfer räumten Straßen frei und pumpten Keller aus. Ein Knochenjob. Auf der Feuerwache Eppelborn hieß es am späten Nachmittag, die Lebacher Straße in Dirmingen stehe unter Wasser. Von den Hängen seien Sturzbäche gekommen. Dramatische Szenen spielten sich ab. Ein Feuerwehr-Sprecher berichtete, in der Ortsmitte habe die Wehr eine Frau aus einem Haus geholt, in dem das Wasser bedrohlich anstieg: "Die Bewohnerin kann nicht schwimmen und wäre dort ertrunken."
Die Polizeiinspektion Illingen berichtete, Dirmingen sei über die Zufahrten auf Stunden nicht zu erreichen. Auch in Wustweiler musste die Hauptstraße demnach teilweise komplett gesperrt werden. Überall das gleiche Bild: Wassermassen, Schlamm, Geröll. Illingens Bürgermeister Armin König erklärte am Abend gegenüber der SZ, im Rathaus sei ein Lagezentrum eingerichtet worden. Abwasserbetrieb, Bauhof und Wehren seien mit allen verfügbaren Kräften draußen. Besonders Hüttigweiler und Wustweiler waren nach seinen Worten in der Gemeinde Illingen von den starken Regenfällen massiv betroffen. Aber auch Hirzweiler und in geringerem Umfang Welschbach. In der Hüttigweiler Provinzialstraße brach ein Kanal aus. Die Straße blieb deshalb auch über Nacht gesperrt. Eine Schlammlawine baute sich auf der L 141 bei Peugeot Franz auf.
In Hirtzweiler traf es die Feuerwehr selbst: rund ums Gerätehaus stand die braune Brühe, die Atemschutzwerkstatt der Wehr wurde überflutet. König berichtete, er habe sich selbst vor Ort ein Bild gemacht. Es sei erschreckend gewesen, wie kleine Rinnsale plötzlich zu Strömen wurden. Bei der Polizei Neunkirchen hieß es am Abend: "Wir sind verschont geblieben."
