Arbeitsmarkt in Neunkirchen Was jenseits der Einschränkung geht
Kreis Neunkirchen · Agentur für Arbeit erinnert an Fachkräfte-Potenzial von Menschen mit Behinderung. Rückgang bei Arbeitslosigkeit.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Neunkirchen ist in den vergangenen vier Wochen um 61 Personen zurückgegangen und lag im November bei 4872. Gegenüber dem Vorjahr ist deutlicher Rückgang zu verzeichnen (minus 691 beziehungsweise 12,4 Prozent). Die Zahl aller Arbeitsuchenden ist um 61 auf 9574 gestiegen. Zu den Arbeitsuchenden gehören neben den fast 4900 Arbeitslosen (bei Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldete Personen, einschließlich Langzeitarbeitslose), unter anderem auch Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbstständige, die eine andere Arbeitsstelle suchen.
Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 6,9 Prozent.
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember jedes Jahres ist ein von den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenktag, der das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme dieser Menschen wachhalten und den Einsatz für die Würde, die Rechte und das Wohlergehen der Betroffenen fördern soll. Die Agentur für Arbeit unterstreicht mit der bundesweiten Aktionswoche der Menschen mit Behinderung, die vom 27. November bis 3. Dezember stattfindet, ihr Engagement für die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Männer und Frauen an Gesellschaft und Arbeitswelt. „Im Hinblick auf den Internationalen Tag und die Aktionswoche der Menschen mit Behinderung möchte ich die Unternehmen der Region auf das große Fachkräftepotenzial hinweisen, das behinderte Menschen mitbringen und das Arbeitgeber nutzen sollten. Gut qualifizierte Arbeitsuchende mit Behinderung sind in allen Berufsgruppen, auch in Engpassberufen, zu finden. Sie können zur Fachkräftesicherung in Unternehmen beitragen“, appelliert Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. 264 der im Landkreis Neunkirchen arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer sind schwerbehindert. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen beträgt 5,4 Prozent. „Sowohl die Arbeitsagentur als auch das Jobcenter unterstützen die Einstellung von schwerbehinderten Menschen mit befristeten Probebeschäftigungen, Zuschüssen zur technischen Ausstattung des Arbeitsplatzes und Eingliederungszuschüssen. Darüber hinaus sind Weiterbildungen zur Anpassung der Qualifikation möglich“, erläutert Haßdenteufel. Unternehmen, die schwerbehinderte Menschen einstellen möchten, können sich für Informationen und Beratung an ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeberservice oder an die kostenfreie Service-Hotline (0800) 4 55 55 20 wenden. Bei der Agentur für Arbeit lag die Zahl der Arbeitslosen im November bei 1460 und hat sich gegenüber dem Vorjahreswert um 117 erhöht (plus 8,7 Prozent). 869 Männer und 591 Frauen waren arbeitslos gemeldet, 14 Männer mehr und 15 Frauen weniger als im Vormonat.
Gegenüber dem Vorjahr ist sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen (Männer: plus 8,8 Prozent, Frauen: plus 8,6 Prozent). Bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jüngeren unter 25 Jahren ist die Arbeitslosigkeit gesunken. Hier waren 168 Personen gemeldet, drei weniger als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahr ist bei diesem Personenkreis ebenfalls eine Reduzierung der Arbeitslosigkeit festzustellen (minus 15,1 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen 50plus lag bei 637. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um sechs, gegenüber dem Vorjahr um 20 erhöht (plus 3,2 Prozent). 132 schwerbehinderte Menschen waren im aktuellen Monat arbeitslos gemeldet. Ihre Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 18 gestiegen (plus 15,8 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Landkreises Neunkirchen ist im November um 60 auf 3412 Personen gesunken und lag damit ein Fünftel unter dem Vorjahreswert. 1514 Frauen und 1898 Männer waren im aktuellen Monat arbeitslos gemeldet. Bei den Frauen ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 415 gesunken (minus 21,5 Prozent), bei den Männern um 393 (minus 17,2 Prozent). Die Zahl der Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 343. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um 79 gesunken (minus 18,7 Prozent). 898 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren älter als 50 Jahre. Dies entspricht einem Anteil von 26,3 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl konnte gegenüber dem Vorjahr um 252 reduziert werden (minus 21,9 Prozent). Aktuell sind 132 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, 23 weniger als vor einem Jahr (minus 14,8 Prozent). Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits ein Jahr und länger registriert. Mit 1570 Langzeitarbeitslosen beträgt ihr Anteil an allen Arbeitslosen 46,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 272 (minus 14,8 Prozent).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag die Unterbeschäftigung im November mit 1821 Personen um 129 über dem Vorjahresniveau. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag sie mit 5656 Personen um 405 unter dem Vorjahreswert.
Insgesamt haben Unternehmen der Region dem Arbeitgeberservice im November 222 offene Stellen zur Besetzung gemeldet, 17 weniger als im Vorjahresmonat (minus 7,1 Prozent). Seit Jahresbeginn gingen 2314 Stellenangebote ein, 121 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (minus 5,0 Prozent). Aktuell verzeichnet der Arbeitgeberservice noch über tausend unbesetzte Stellen.
Besonders viele Stellen wurden im November in der Zeitarbeit (65), im Handel (46), im Verarbeitenden Gewerbe (26) und im Gesundheits- und Sozialwesen (16) neu gemeldet. Auch in der öffentlichen Verwaltung (16), im Gastgewerbe (13) und im Baugewerbe (9) wurden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
