Vorsicht vor hustenden Mitfahrern

Neunkirchen · Tipps gegen Husten und Schnupfen: Wärmeverlust sollte vermieden werden, deshalb helfen Mützen und Handschuhe durchaus. Heiße Alkohol-Getränke bringen nur vorübergehend vermeintliche Wärme.

Bei Winterkälte hört man so manchen gut gemeinten Klassiker, wie zum Beispiel "Geh nicht mit nassen Haaren vor die Tür - du erkältest dich sonst", oder "Setze eine Mütze auf, denn die meiste Wärme geht über den Kopf verloren." "Es ist natürlich nicht falsch, diese Ratschläge zu befolgen", sagt Heiko Raber vom Serviceteam der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Neunkirchen , "aber die Begründungen sind nicht ganz richtig."

Eine Erkältung bekommt man durch Viren, die sich über Tröpfcheninfektion übertragen, also beispielsweise durch Berühren infizierter Türklinken, Rolltreppengeländer oder durch hustende und schniefende Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Immunsystem könne jedoch durch Unterkühlung geschwächt werden, so dass man für Husten , Fieber und Schnupfen anfälliger ist. Auch stark beheizte Räume, die die Schleimhäute austrocknen und so für Erkältungserreger eine leicht zu überwindende Barriere darstellen, könnten das Erkältungsrisiko erhöhen.

"Die Aussage über den hohen Wärmeverlust von nahezu 45 Prozent am Kopf basiert auf einer zweifelhaften Studie des US-amerikanischen Militärs aus den 70er Jahren", sagt Raber und: "Die meiste Wärme verlieren wir an Körperteilen, die weiter vom Rumpf entfernt sind, also an Füßen und Händen." Lediglich zehn Prozent der Körperwärme gehe über den Kopf verloren. Da er aber die am wenigsten mit Kleidung bedeckte Stelle sei und zudem mit vielen Nervenenden versehen ist, spüre man die Kälte dort besonders intensiv. Daher: "Beim Sport im Winter heißt es immer: Wärmende Sport-Handschuhe anziehen und Mütze aufsetzen."

Gänzlich falsch sei es, sich mit heißen alkoholischen Getränken wie beispielsweise Glühwein, Grog und Lumumba aufzuwärmen. "Auch wenn es am Anfang wohltuend wirkt: Der Alkohol erweitert die Blutgefäße und bringt den Wärmehaushalt zum Erliegen", so Raber. "Das führt zur erhöhten Wärmeabgabe."

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