Was im Garten zurzeit zu tun ist Alle warten sehnsüchtig auf die Kalte Sofie

Neunkirchen · Bis am 15. Mai die letzte der Eisheiligen den Schlusspunkt unter die kalten Nächte setzt, heißt es: Geduld üben. Das bedeutet aber nicht, die Gärtnerhände in den Schoß zu legen. Es gibt noch viel zu tun.

Der Sommerflor steht in den Startlöchern
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Der Sommerflor steht in den Startlöchern

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Foto: Elke Jacobi

Das Wetter zurzeit ist mit den Gärtnern. Denn der kälteste April seit 40 Jahren, Nächte, die Anfang Mai immer noch um den Gefrierpunkt pendeln  erleichtern es, die goldene Regel einzuhalten: Niemals vor dem Ende der Eisheiligen den Sommerflor nach draußen setzen. „Wenn es, wie oft in den vergangenen Jahren, bereits im April so richtig warm wird, dann fällt das vielen schwer“, weiß Christine Hoffmann, Inhaberin der renommierten Neunkircher Gärtnerei Rebel. Aber bis zu den besagten Eisheiligen, deren letzte die Kalte Sofie am 15. Mai ist, kann es eben immer noch gefrieren. Und das mag der Sommerflor gar nicht. „Die Pflanzen haben im Gewächshaus nachts 15 Grad, wenn die rauskommen und es nachts gefriert, dann sind die einfach tot.“ Vor vielen Jahren, so weiß Hoffmann, als ihre Gärtnerei noch vom Vater ihres Vorgängers geführt wurde, da gab es ein Gesetz, dass regelte, ab wann beispielsweise Geranien – lange Zeit die beliebteste Balkonpflanze der Deutschen – verkauft werden durften. Und das war eben ab dem 16. Mai. Das Gesetz gibt es schon lange nicht mehr, nun kann Hoffmann nur an die Einsicht der Menschen appellieren. „Manche mussten schon teures Lehrgeld bezahlen.“ Wer seine Entscheidung für die Bepflanzung schon jetzt gerne treffen will: Aussuchen, pflanzen lassen, nach dem 15. Mai abholen ist möglich. Bunt ist Trumpf mittlerweile bei den Balkonkästen. Reine Geranienbepflanzung machen, so weiß Hoffmann, überwiegend noch ältere Menschen. Die Tendenz geht Richtung gemischt. Wer einen Blick in die sechs Gewächshäuser mit insgesamt 2000 Quadratmetern Fläche werfen darf, der kann es verstehen. Hier blüht es in allen Farben des Regenbogens um die Wette. Fuchsien, Begonien, Tagetes, besagte Geranien, Petunien und vieles, vieles mehr. Pflanze an Pflanze, stehend wie die Zinnsoldaten, bereit fürs Gartenparadies.Von oben wetteifern gut gefüllte Ampeln darum, wer denn nun die schönste im Hause ist. „Bunt und vor allem bienenfreundlich“, sagt Hoffmann, so mögen es die Gartenfreunde inzwischen. Das gilt im Übrigen nicht nur für den Sommerflor sondern auch für die mehrjährigen Stauden. Da gibt es bei der Fachfrau allerdings sowieso nur Bienenfreundliches wie beispielsweise Mehlsalbei, japanische Myrrthe oder die mediteranen Pflanzen, die im Sommer blühen.