Viele Namen, eine Stimme

Kreis Neunkirchen. Am Sonntagabend dürften die Straßen im Saarland wie leer gefegt sein. Es kommt ab 18 Uhr ein echter Krimi im Fernsehen, wenn die Ergebnisse der Landtagswahl zunächst als Prognose und dann als reale Zahlen verkündet werden. Für den Wahlkreis Neunkirchen, der die Landkreise Neunkirchen, St. Wendel und Saarpfalz umfasst, laufen die Fäden im Landratsamt in Ottweiler zusammen

Wahlberechtigt für den neuen Landtag sind am Sonntag im Wahlkreis Neunkirchen mit den Landkreisen Neunkirchen, St. Wendel und Saarpfalz 304 594 Frauen und Männer. Foto: Thorsten Wolf

Wahlberechtigt für den neuen Landtag sind am Sonntag im Wahlkreis Neunkirchen mit den Landkreisen Neunkirchen, St. Wendel und Saarpfalz 304 594 Frauen und Männer. Foto: Thorsten Wolf

Kreis Neunkirchen. Am Sonntagabend dürften die Straßen im Saarland wie leer gefegt sein. Es kommt ab 18 Uhr ein echter Krimi im Fernsehen, wenn die Ergebnisse der Landtagswahl zunächst als Prognose und dann als reale Zahlen verkündet werden. Für den Wahlkreis Neunkirchen, der die Landkreise Neunkirchen, St. Wendel und Saarpfalz umfasst, laufen die Fäden im Landratsamt in Ottweiler zusammen. Erstmals Wahlleiterin für den Wahlkreis Neunkirchen ist Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, mit der interessierte Bürger im Historischen Sitzungssaal das Einlaufen der Ergebnisse per Beamer verfolgen können.Gibt es keine Pannen, dürften die Wahlzettel relativ schnell ausgezählt sein, denn jeder Wähler hat nur eine Stimme. Insgesamt 304 594 Personen sind im Wahlkreis Neunkirchen, übrigens dem größten im Saarland, wahlberechtigt. Sie haben die Wahl zwischen zehn Parteien: CDU, SPD, Die Linke, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Familien-Partei Deutschlands, NPD, Freie Wähler, Initiative Direkte Demokratie und Piratenpartei Deutschland. "Die Partei" hat die notwendigen Unterstützungsunterschriften (300) nicht erreicht.

Obwohl jeder Wähler also nur eine Stimme hat, wird er auf seinem Stimmzettel unter den Parteien viele Namen lesen. Denn die zugelassenen Parteien reichen je eine Wahlkreisliste in jedem der drei Wahlkreise und darüber hinaus eine Landesliste ein. Diese Reihenfolge legt bereits im Vorfeld fest, welche Kandidaten gute oder wenige gute Chancen haben, in den Landtag einzuziehen. Das Abgeordnetenhaus besteht aus 51 Sitzen. Davon werden grundsätzlich 41 Mandate über Wahlkreislisten und die restlichen über Landeslisten vergeben. Die Mandate werden nach dem d'Hondtschen Höchstzahlverfahren verteilt. Nicole Cayrol, Öffentlichkeitsarbeiterin beim Kreis, erklärt das System: "Dabei werden die tatsächlich abgegebenen gültigen Stimmen nacheinander durch 1, 2, 3, 4, 5 usw. geteilt. Zunächst wird mit Hilfe des d'Hondtschen Höchstzahlverfahrens ermittelt, wie viele der 51 Landtagssitze insgesamt jeder Partei zustehen. Dann werden (ebenfalls per d'Hondt) 41 Mandate auf die Wahlkreislisten entsprechend der von den Parteien in Wahlkreisen erzielten Stimmenzahlen verteilt." Die übrigen zehn Sitze werden aus den Landeslisten besetzt. Hat eine Partei keine Landesliste eingereicht, werden diese Mandate unter entsprechender Anwendung des d'Hondtschen Verfahrens auf die Wahlkreislisten der Partei verteilt.

Wollen die Bürger in den Landkreisen Neunkirchen, St. Wendel und im Saarpfalz-Kreis durch "ihre" regionalen Kandidaten im Landtag vertreten sein, sollten sie besonders fleißig zur Urne schreiten. Denn die Anzahl der tatsächlich abgegebenen Stimmen in den Wahlkreisen entscheidet über die Verteilung der Mandate innerhalb der Parteien.

Im neuen Landtag wird es auf jeden Fall einige neue Gesichter geben. Nicht mehr für den Landtag kandidiert haben aus dem Landkreis Neunkirchen der ehemalige Ministerpräsident Peter Müller (CDU), der nun Verfassungsrichter ist, und Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD), die neue Landrätin. Ziehen die Piraten in den Landtag, wie in den Prognosen vorausgesagt, käme Spitzenkandidat Michael Hilberer zum Zug, der in Oberlinxweiler wohnt und aus Neunkirchen stammt.

Fest steht dies alles am Abend des 25. März. Noch vor dem Tatort-Krimi!

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