NGA-Netzausbau Saar Viele Hände schließen die Lücken

Wiebelskirchen · Spatenstich für schnelleres Internet im Landkreis. Fünf Kilometer Glasfasernetz allein in Wiebelskirchen. Start im Gladiolenweg.

 Viel Politprominenz am Montag beim Spatenstich zum Projekt Netzausbau Saar im Gladiolenweg in Wiebelskirchen. Von links Bürgermeister Jörg Aumann, stellvertretender Verbandsvorsitzender eGo-Saar, Landrat Sören Meng, Tobias Hans (MdL), Bürgermeister Markus Fuchs (Schiffweiler), Staatssekretär Jürgen Lennartz, Bürgermeister Holger Schäfer (Ottweiler), Geschäftsführer Inexio Thorsten Klein, Eugen Roth (MdL).

Viel Politprominenz am Montag beim Spatenstich zum Projekt Netzausbau Saar im Gladiolenweg in Wiebelskirchen. Von links Bürgermeister Jörg Aumann, stellvertretender Verbandsvorsitzender eGo-Saar, Landrat Sören Meng, Tobias Hans (MdL), Bürgermeister Markus Fuchs (Schiffweiler), Staatssekretär Jürgen Lennartz, Bürgermeister Holger Schäfer (Ottweiler), Geschäftsführer Inexio Thorsten Klein, Eugen Roth (MdL).

Foto: Jörg Jacobi/Jörg Jacobi

„Ich fasse mich kurz, um nicht als erstes Opfer der Datenautobahn in die Geschichte einzugehen“, witzelte Staatssekretär Jürgen Lennartz. Tatsächlich passierten am Montagmittag alle naselang Pkws die Steinbacher Straße. Anlässlich des ersten Spatenstiches für den örtlichen Breitbandausbau hatte sich dort eine illustre Runde eingefunden, die immer Mal wieder für ein Auto oder den NVG-Bus zur Seite springen musste. Die Anwesenheit von zwei Landtagsabgeordneten, drei Bürgermeistern, dem Landrat und Vertretern der Staatskanzlei ließen an der Bedeutung des Ereignisses keinen Zweifel.

Eine „Revolution“ nannte Lennartz das bundesweit einmalige Projekt „NGA-Netzausbau Saar“, in dessen Rahmen nun auch im Landkreis Neunkirchen bislang unterversorgte Ortsteile an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Wo jetzt noch „weiße Flecken“ bestehen, sollen künftig Bandbreiten von mindestens 50 und maximal 100 Mbit/s verfügbar sein. Möglich wird dieser Lückenschluss durch das Gemeinschaftsprojekt des Zweckverbands eGo-Saar und der Staatskanzlei. „Mit dem Projekt NGA-Netzausbau Saar wollen wir der digitalen Spaltung des Landes entgegen wirken und damit auch einen Wertverlust von Immobilien in schlecht versorgten Regionen verhindern“, argumentierte der Vize-Verbandsvorsitzende des eGo-Saar, Jörg Aumann.

Im Mai dieses Jahres wurde das Verfahren zur Auswahl geeigneter Telekommunikationsunternehmen abgeschlossen. Neben dem Saarlouiser Telekommunikationsunternehmen Inexio, das in den Landkreisen St. Wendel und Neunkirchen tätig wird, erhielten auch die Deutsche Telekom und VSE NET gebietsweise den Zuschlag für Ausbaumaßnahmen.

Profitieren werden im Landkreis Neunkirchen 13 000 Haushalte in 21 Orts- und Stadtteilen von dem Ausbau, Kostenpunkt 6,5 Millionen Euro. Bis Ende 2018 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Möglich wurde das nur durch das schnelle Agieren von eGo-Saar und Staatskanzlei, lobte Thorsten Klein, Geschäftsführer von Inexio, sowie das „gute Schulterschluss-Konzept“, das alle Beteiligten an einen Tisch holte. Nur so habe man „ein Förderprogramm ohne Fördermittel“ auf die Beine stellen können. „Wir als Firma realisieren den Ausbau eigenwirtschaftlich.“ Sprich, die öffentliche Hand kostet das Ganze keinen Cent – deutschlandweit ein Novum.

In Wiebelskirchen fand stellvertretend für das gesamte Projektgebiet im Landkreis der erste Spatenstich am Gladiolenweg statt. Obwohl die Bevölkerungsdichte in diesem Stadtteil von Neunkirchen vergleichsweise hoch ist, bestehen in den Randbereichen nach wie vor Versorgungslücken. Weshalb in den kommenden Monaten insgesamt zwölf Glasfaserzugangsknoten nahe den noch nicht versorgten Gebäuden am Ortsrand aufgebaut und über ein neu verlegtes Glasfasernetz mit dem Ortskern verbunden werden.

„Ich profitiere auch selbst davon“, freute sich Landrat Sören Meng, der mit seiner Familie hier lebt. Für den gebürtigen Wiebelskircher ist dieses Projekt „ein wunderbares Beispiel dafür, dass es funktionieren kann mit der kommunalen Zusammenarbeit.“ Ebenfalls positiv: Die ausführende Tiefbaufirma Mucaj stammt aus Eppelborn – und damit auch aus dem Landkreis.

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