VHS Neunkirchen Testlauf bestanden – Semester kann kommen
Neunkirchen · Am 14. September startet das Wintersemester bei der VHS Neunkirchen. Die Programmhefte werden zurzeit verteilt. Alle sind bereit.
Als Mitte Mai die VHSen nach zwei Monaten Lockdown wieder öffnen durften, hieß das für die Mitarbeiter der Einrichtungen: Umdenken. Auch Elke Leonhardt-Jacob, Leiterin der VHS Neunkirchen, stand mit ihrem Team vor einer Mammutaufgabe. In kleinen Schritten ging es damals los: Outdoor-Kurse fanden statt, die Räume wurden umgerüstet, den Hygieneregeln angepasst, und die Kurse gingen online. Nun, noch einmal drei Monate später, ist das Neue schon Gewohnheit geworden. Und wenn am 14. September das Wintersemester der VHS startet, dann wird das zwar ein besonderes Semester sein, die Mitarbeiter und Dozenten aber sind vorbereitet. Das Programm steht. Zurzeit werden die Programmhefte verteilt: Wie gewohnt an die Kunden per Post, ausgelegt in der VHS, der Stadtbibliothek, öffentlichen Einrichtungen, Geschäften und Banken. Dünner fühlt es sich an, das neue Heft. Also doch weniger Programm in diesen Pandemie-Zeiten?
Weit gefehlt. „Das Programmheft ist zwar etwas dünner, aber nur deswegen, weil einige Informationsseiten dieses Mal fehlen“, sagt Leonhardt-Jacob auf SZ-Nachfrage. 144 Veranstaltungen – überwiegend Kurse aber auch Workshops und Vorträge – stehen drin. Im Sommersemester waren allerdings 179 Veranstaltungen geplant. Damals war Leonhardt-Jacob froh: 50 gänzlich neue Veranstaltungen waren dabei, die Anmeldungen liefen super. Corona machte auch hier einen Strich durch die Rechnung. Mittlerweile haben die Teilnehmer für ausgefallene Kursstunden ihr Teilnahme-Entgelt zurückerhalten. Eine zusätzliche Aufgabe für die Mitarbeiter: Während das Gebäude umgerüstet wurde, das Wintersemester in Planung war, musste das Sommersemester entsprechend abgerechnet werden.
Los geht es im Übrigen schon demnächst. Einen Monat vorm offiziellen Semesterbeginn starten die Deutschkurse. Die Räumlichkeiten sind vorbereitet. Die Tische stehen weit genug auseinander, es wird regelmäßig gelüftet, Kontaktflächen werden täglich desinfiziert, Markierungen auf dem Boden zeigen, wo es lang geht, Desinfektionsmittelspender hängen an den Wänden, außerdem Info-Plakate. Damit die Begegnung im Haus möglichst auf ein Minimum reduziert wird, wurden die Startzeiten für die Kurse geringfügig verändert, etwa 15 Minuten vor- oder zurückgesetzt. „So bleibt auch ausreichend Zeit zum Lüften der Räume.“ Maskenpflicht besteht während des Gangs durchs Gebäude, am Tisch kann die Maske ausgezogen werden. „Die Planung des Wintersemesters hat uns vor besondere Herausforderungen gestellt“, führt Leonhardt-Jacob aus. „Wir haben das gesamte Zentrum corona-tauglich gemacht.“ Der Ernstfall wurde bereits getestet. In den letzten Wochen des Sommersemesters sind einige Kurse weitergeführt worden. „Alles hat geklappt“, so Leonhardt-Jacobs Fazit.
Für alle Sport-Kurse mit hohem Bewegungsanteil wurden Ausweich-Räumlichkeiten gesucht und gefunden, sagt VHS-Geschäftsstellen-Mitarbeiterin Christina Krämer. „Kein Kurs muss ausfallen. Das freut uns sehr.“ Auch der EDV-Bereich bleibt mit unverändert vielen Angeboten bestehen. Im Sprach- und Kunstbereich wurde sogar erweitert, viele Anfänger-Sprachkurse werden angeboten, nicht nur in Standardsprachen. „Viele Sprachkurse sind im Lockdwon online weitergeführt worden. Sowohl die Dozenten als auch die Teilnehmer waren begeistert. Es sind interessante Kurzkonzepte entstanden“, erinnert die VHS-Leiterin. Und wie es bereits im Interview Mitte Mai vorhergesehen wurde, so wird es nun auch umgesetzt: Viele Kurse finden online statt. „Die Dozenten, die ihre Kurse online anbieten wollen, wurden bereits im letzten Semester individuell geschult“, sagt der hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter Thomas Haffner. Für online-interessierte Teilnehmer gibt es einen Leitfaden und individuelle Beratung. Wert legt Leonhardt-Jacob auf eins: Auch hier können nicht Hunderte teilnehmen, bleibt der Austausch zwischen Teilnehmer und Dozent wichtig. Wie gut das funktioniert, das haben die Teilnehmer des Zeichenkurses von Catrin Raber bereits während des Lockdowns festgestellt. Via Mail haben die Teilnehmer sich für die Online-Variante sogar bedankt. Man habe sogar mehr gelernt als im Präsenzkurs, hieß es da beispielsweise.
Weitere Kurse für Erwachsene und Kinder sowie ein Zeichenworkshop in der Keramikausstellung der Städtischen Galerie vervollständigen den Bereich Kunst und Kultur. Die Vorlesungen in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club finden statt, ebenso diverse Wanderungen, die Treffen der Arbeitsgruppe Stolpersteine und des Filmclubs sowie auch einige Fahrten. Die Online-Kurse sind speziell gekennzeichnet.
Wer in das Programmheft reinschnuppern möchte, der kann dies auf der Homepage der Volkshochschule bereits tun. Auch Anmeldungen für alle Kurse sind bereits möglich. Das gilt auch für die Kochkurse. Hier müsse allerdings noch genau geklärt werden, wie die Hygienebestimmungen umsetzbar sind.
