Verdi hält Einigung mit Krankenhausträgern für möglich

Neunkirchen · Noch ist die Streikdrohung für die Saar-Kliniken nicht vom Tisch, aber bei ihrem gestrigen Neujahrsempfang zeigte sich die Gewerkschaft Verdi zuversichtlich, dass eine Einigung kommt.

Im Kampf für mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen in den saarländischen Krankenhäusern sieht die Gewerkschaft Verdi realistische Chancen für eine Einigung mit den verschiedenen Krankenhausträgern. "Wir befinden uns auf einem konstruktiven Weg, Regelungen mit den Arbeitgebern zu vereinbaren", sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Thomas Müller gestern nach einem zweiten Treffen mit Vertretern der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG). Am 3. Februar werde weiterverhandelt. Ein Streik sei damit jedoch nicht völlig vom Tisch, doch wolle man die Chance der Verhandlungen nutzen. Verdi fordert unter anderem Mindestbesetzungen für Normal- und Intensivstationen sowie für OP-Säle. Daher sei die Ankündigung von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU ), Vorgaben für eine personelle Mindestausstattung in den neuen Krankenhausplan zu schreiben, "ein Schritt in die richtige Richtung". Somit müssten künftig Träger Stationen, auf denen die Vorgaben zur Personalausstattung und zur Qualifikation der Pflegekräfte nicht eingehalten werden, schließen. "Doch vor der Wahl klingt manches anders als nach der Wahl", mahnte Müller.

In diesem Jahr will Verdi einen Schwerpunkt auf die Digitalisierung legen. "Gerade im Dienstleistungsbereich sind Eruptionen bei den Arbeitsplätzen zu erwarten", sagte Müller. Es sollen Personal- und Betriebsräte geschult werden.

Beim gestrigen Neujahrsempfang in der Neunkircher Gebläsehalle forderten die Gewerkschafter einen Kurswechsel von der Politik weg von Sparprogrammen hin zu mehr Investitionen unter anderem in Schulen, Universität und Polizei . Um dem hohen Armutsrisiko entgegenzuwirken, müsse das Rentenniveau auf "deutlich über 50 Prozent" angehoben werden.

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