Unwetter löst im Kreis Dauer-Alarm aus

Kreis Neunkirchen. Ein kräftiges Gewitter ist am späten Sonntagabend über weite Teile des Landkreises Neunkirchen gezogen - und hat bei Einsatzkräften zwischen 22.30 und 1.30 Uhr Dauer-Alarm ausgelöst

Kreis Neunkirchen. Ein kräftiges Gewitter ist am späten Sonntagabend über weite Teile des Landkreises Neunkirchen gezogen - und hat bei Einsatzkräften zwischen 22.30 und 1.30 Uhr Dauer-Alarm ausgelöst. Nicht alle Kommunen im Kreis waren betroffen, das Unwetter zog ab 22 Uhr auf einer Linie von Illingen bis Ottweiler über den Kreis, mit Starkregen bis zu 30 Litern pro Quadratmeter, rund drei Zentimeter großen Hagelkörnern und Sturmböen bis zu 95 Kilometern pro Stunde. Es regnete kreisweit auf einen Schlag so viel wie durchschnittlich in einem halben Sommermonat. Folge: Bei den Leitstellen von Feuerwehr und Katastrophenschutzbehörde des Landkreises gingen gegen halb elf die ersten Notrufe ein."Wir haben in drei Stunden rund 32 Einsätze registriert", erklärte Bernd Haubrich von der Katastrophenschutzbehörde gestern auf SZ-Nachfrage. "Dazu kommen aber sicher noch mehrere Einsätze, die nicht gemeldet wurden. Wenn die Feuerwehr vor Ort einen Keller ausgepumpt hat und der Nachbar auch ein Problem hatte, gab es natürlich auch dort einen Einsatz." Die genaue Einsatz-Zahl und auch die Anzahl der beteiligten Wehrleute ergebe sich erst, wenn alle Einsatz-Berichte aus der Sonntagnacht vorliegen. "Mindestens 150 Einsatzkräfte werden es aber gewesen sein", schätzte Haubrich. "Und wie immer haben sie Hervorragendes geleistet." Für Alarm sorgten das rund einstündige Unwetter und seine regnerischen Folgen vor allem auf Straßen und in Kellern. Besonders betroffen waren nach Angaben von gestern die Kommunen Ottweiler, Illingen, Merchweiler und Schiffweiler. Dort standen zahlreiche Straßen, Kanäle und Keller unter Wasser. "Aus Neunkirchen, Spiesen-Elversberg und Eppelborn gingen keine Notrufe ein", sagte Haubrich, die Regenfälle seien dort wohl glimpflich verlaufen. Die Polizei in Neunkirchen bestätigte dies auf Anfrage.

Vor allem in der Ottweiler Innenstadt war die Feuerwehr am Sonntagabend im Groß-Einsatz. Binnen weniger Minuten waren große Teile der Saarbrücker Straße überflutet, mehrere Keller wurden von Regen- und Abwasser überschwemmt. Eine Brandmeldung aus dem Wehrturm in der Altstadt stellte sich als Fehlmeldung heraus. Wie der Ottweiler Wehrführer Stefan Weißmann auf Anfrage mitteilte, war allein seine Wehr mit allen fünf Löschbezirken der Stadt und über 80 Einsatzkräften bis etwa 2 Uhr im Dauer-Einsatz.

In Illingen wurde die Feuerwehr zu 15 Einsatzstellen gerufen, resümierte Haubrich. Zu Wassereinbrüchen in Kellern und Wohnungen kam es demnach auch in Merchweiler in der Schulstraße, Gerberstraße und Königstraße, wo auch Kanaldeckel nach oben gedrückt wurden. In Schiffweiler waren nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde, in der Haubrich und Kreisbrandinspekteur Werner Thom bis kurz nach halb zwei die Lage beobachteten, vor allem die Lindenstraße und die Stennweilerstraße betroffen. 60 Wehrleute saugten an diversen Einsatzorten Wasser aus Kellern und legten Kanaldeckel ein. Eine dramatische Information aus der Nacht erwies sich tags darauf als nicht ganz so dramatisch: In Stennweiler blieb das Auto einer Frau im Starkregen auf der überschwemmten Lindenstraße stecken. "Die Information, dass die Person von Wassermassen eingeschlossen oder eingeklemmt war, stellte sich aber als Fehlmeldung heraus", sagte Haubrich. Als die Einsatzkräfte vor Ort ankamen, hatte sich das Wasser bereits zurück gezogen, bestätigte die Polizei Illingen auf Nachfrage. Die Frau blieb unverletzt. Im gesamten Kreisgebiet lautete ein Fazit nach der turbulenten Gewitter-Nacht: "Personen kamen nicht zu Schaden."

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