Wanderwege rund um Neunkirchen Auf diesen Wegen lässt sich Wissen sammeln

Neunkirchen · Es gibt (noch) elf städtische Wanderwege, dazu kommen drei Premiumwanderwege und sechs Themenwege, die die Stadt Neunkirchen alleine oder aber gemeinsam mit TKN und VHS betreut. 40 Wanderpaten kümmern sich ehrenamtlich darum. Seit Februar gibt es mit Harry Fries auch einen hauptamtlichen Wanderwegekontrolleur. Die SZ war unterwegs. Heute: Kasbruchweg und Vogellehrpfad

Kasbruchweg und Vogellehrpfad
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Kasbruchweg und Vogellehrpfad

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Foto: Elke Jacobi

Es gibt in die Ferne geschweifte Neunkircher, die, wenn sie auf Heimatbesuch sind, als erstes ein Ziel haben: Das Kasbruchtal. Das Waldgebiet birgt für viele Neunkircher viele Kindheitserinnerungen. So mancher schulische Wandertag hat hierher geführt. Nicht zu vergessen das Waldfreibad Kasbruch, das hier bis 2009 beliebte Anlaufstelle für Freizeitschwimmer war. Heute muss man schon eine gute Erinnerungsgabe haben, um zu erkennen, wo das Bad sich einst befand. Aber ist das Bad auch nicht mehr da, eines ist geblieben: Die wunderschöne Waldumgebung und vor allem die historischen Kleinode, die das Tal birgt und die von der frühen Besiedlung durch Kelten und Römer zeugen. Der Historische Wanderweg Kasbruchtal führt vorbei an diesen frühen Zeugnissen menschlicher Kultur.

Beginnen kann man den Weg von zwei Seiten – vom Parkplatz des ehemaligen Freibades aus oder vom Parkplatz am Wasserwerk in Wellesweiler. Wegen der Arbeiten in Zusammenhang mit der Sanierung der A8 ist der Einstieg vom Wasserwerk empfohlen. Zwar ist der Weg kein Rundweg, ein zügiges Zurück auf paralleler Strecke jedoch eine einfache Lösung, um wieder am Auto anzukommen. Geradeaus auf gut ausgebauten Wegen geht es. Hier ist immer so einiges los. Auch oder gerade am frühen Sonntagmorgen trifft man hier Spaziergänger ebenso wie Jogger und Nordic-Walker. Wer die historischen Dankmale finden will, der sollte ruhig den Parallelweg nutzen. Bei Nässe ist es hier zwar matschiger, aber die schlimmsten Stellen sind mit Brettern ausgelegt. Außerdem gibt es immer Zugangsmöglichkeiten für den Vierbeiner, frisches Fließwasser zu schlürfen. Wer abbiegen möchte zu den gut ausgeschilderten Sehenswürdigkeiten, der findet zwar gut angelegte Treppen vor, sollte aber dennoch nicht allzu schwach zu Fuß sein. Opferstein und Jungferntreppe, die zu den Brandgräbern führt, lohnen aber jede Mühe. Vorm ehemaligen Kasbruchbad kann man die Seiten wechseln. Zur Rast lädt die Bank unter der Felsenbank ein. Hier lässt sich Waldfrieden aufs Schönste genießen. Erfrischung gibt es nahe dabei am wunderschönen Brunnen. Über die Brücke macht man dann nach links einen Abstecher zum römischen Steinbruch.

Info:

  • Begehbarkeit: leicht
  • Weg durch das Naturschutzgebiet Kasbruchtal mit Abstechern zu historischen Fundstellen
  • Länge: 6 km
  • Wanderzeit: 2 Stunden
  • Start: Parkplatz Wasserwerk
  • Sehenswürdigkeiten: Römerzeitlicher Steinbruch, Opferstein, Jungerstiege, Felsengräber

Vogellehrpfad

Wer nach viel Historie noch Lust auf Naturwissen hat, der kann vom Kasbruchweg aus direkt zum Vogellehrpfad gelangen. Dazu gibt es sogar einen Wegweiser. Aber auch für sich alleine genommen, ist der Vogellehrpfad in Ludwigsthal einen Ausflug wert. Seit es seit dem vergangenen Sommer im Zuge der Neugestaltung des Weges auch den geänderten Einstieg am Sportheim gibt, sind auch ausreichend Parkplätze vorhanden. Um den Weg hat sich der Natur- und Vogelschutzverein Ludwigsthal verdient gemacht. Zur Renovierung gab es Fördermittel vom Umweltministerium, Träger des Sanierungsprojektes war die Stadt. Neue Niskästen und Infotafeln gibt es, an Quizstationen kann man sein Wissen rund um die Natur testen.

Der Wanderer lernt viel über die Tiere und Pflanzen hier im idyllischen Mischwald. Auf zahlreichen Infotafeln werden die heimischen Vögel und Bäume vorgestellt. Eine Erweiterung des Weges, die sich dann speziell an Kinder wendet, ist geplant. Sehr originell: Die Baumscheibe, die die Vereinsmitglieder versehen haben mit Ereignissen, die sich im Ort in den entsprechenden Jahren ereignet haben. Nach dem Einstieg geht es schon bald vorbei an dieser Scheibe. Der Weg führt eben und fällt nur allmählich und kaum merklich ab. Achten sollte man hier aber auf jeden Fall auf die Hinweisschilder. Denn je nach Witterung besteht die Gefahr von Astbruch.

Ein Stück des Weges ist jetzt identisch mit dem Zooweg. Der Rundweg kommt schließlich an einen wunderschön gelegenen Rastplatz, nah der Stelle, an der früher der Einstieg in den Weg war. Hier kann man auf Bänken und an Tischen die Natur genießen. Ein paar Meter weiter ist ein wunderschönes Biotop, eine große Felsenvogeltränke. Nah dabei ein großes Insektenhotel. Auch hier laden Bänke zum Verweilen ein. Das sollte man auch nutzen. Nicht nur, weil es sträflich wäre, die wunderbare Natur nicht auf sich wirken zu lassen, sondern auch, weil es nun doch erst einmal noch stramm nach oben geht. Gut ausgebaut zwar, aber dennoch gilt es aufpassen auf den Naturtreppen. Auch hier aber immer wieder Stationen, an denen es viel zu sehen und zu testen gibt. Wieder angekommen hat man vielleicht Glück und kann eine Stärkung beim Hundeheim in Ludwigsthal zu sich nehmen.

Info:

  • Begehbarkeit: leicht und ganzjährig
  • Weg durch schönen Mischwald
  • Länge: 1,5 Kilometer
  • Wanderzeit: etwa 1 Stunde
  • Sehenswert: Lehrtafel Vogelwelt, Nistkästen, Fledermausburg, Felsenvogeltränke, Vogelschutzgehölz mit Rastplatz
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