Und er läuft und läuft und läuft

Neunkirchen · Um einen Marathon laufen zu können, bedarf es langer Vorbereitung. Neunkirchens Spitzenpolitiker Jörg Aumann ist am Sonntag bei einem der größten Läufe der Welt in Chicago mit dabei. Für ihn ist das allerdings schon fast Routine.

 Mit Regen und Wind hatte Jörg Aumann bereits in Boston zu kämpfen. Archiv-Foto: Aumann

Mit Regen und Wind hatte Jörg Aumann bereits in Boston zu kämpfen. Archiv-Foto: Aumann

Foto: Aumann

"Ein regelmäßiger Hobby-Läufer kann nach etwa einem Jahr Training an einem Marathon teilnehmen. Ein Ungeübter sollte mindestens zwei Jahre investieren." Der, der das sagt, ist nicht etwa Profisportler , sondern Beamter. Trotzdem kann sich Jörg Aumann durchaus eine Fachmeinung zu dem Laufsport erlauben. Neunkirchens Bürgermeister startet am Sonntag beim Chicago-Marathon und versucht dort, nach Berlin 2012 (2:56:47), New York 2013 (2:59:33) und Boston 2015 (2:59:01) auch den vierten der sechs "Major Marathons", also der weltwichtigsten Marathonläufe, unter drei Stunden zu laufen.

"Ich habe mich wie immer akribisch vorbereitet", verrät Aumann der SZ kurz vor seinem Abflug. Beim Trainingsplan halte er sich an Herbert Steffny, Autor des Buches "Das große Laufbuch", für Aumann die "Bibel der Hobbysportler". Den Lauf in Chicago lasse er locker angehen, er sei "optimistisch, dass es klappt". Seine Strategie: "Ich versuche immer mein Tempo durchzulaufen, so gleichmäßig wie möglich." Wenn es die Kondition zulasse, werde er auch mal fünf oder zehn Sekunden pro Kilometer schneller laufen. Insgesamt versuche er aber, sich nicht so viel Druck aufzubauen. Im Gegensatz zu manch anderen sehe er einen großen Marathon nicht als Event , sondern vielmehr als Wettkampf und sportliche Herausforderung.

Aumann entdeckt darin aber noch andere Vorteile: "Der Sport hat eine gute Auswirkung auf meine gesundheitliche Verfassung." Mit dem Laufen bleibe er fit und gesund und finde eine Struktur im Alltag.

Vor seinem Übersee-Trip hat sich der sportliche Bürgermeister gut informiert. In Chicago gebe es optimale Voraussetzungen, so Aumann. Das Gelände sei flach, außerdem seien mit 12 bis 18 Grad ideale Laufbedingungen vorhergesagt worden. Zum Anfeuern hat der Politiker Frau und Kinder im Gepäck, mit denen er dann noch einige Tage Urlaub vor Ort hintendranhängen will. Schnell laufen möchte er dann allerdings nicht mehr: "Man braucht dann mindestens einige Tage Erholung."

Ohnehin will der Bürgermeister für die nächste Zeit erstmal wieder einen Gang zurückfahren. Der fünfte große Marathon sei erst für 2018 geplant.

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Auf einen Blick Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann läuft beim Chicago-Marathon diesmal nicht nur für sich selbst, sondern auch für einen guten Zweck. Gemeinsam mit dem Förderverein des Friederike-Fliedner-Hospizes Neunkirchen hat er eine Aktion ins Leben gerufen. Im Internet kann man seine Laufzeit für Chicago tippen und ein gemeinsames Essen mit dem Bürgermeister in einem Neunkircher Restaurant gewinnen. Zum Abendessen wird ausgewählt, wer am dichtesten dran liegt und sich für den Verein engagiert, sei es nun durch eine kleine Spende oder eine Fördermitgliedschaft. red

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