Leserbrief Überschuss wegpuffern

Zum Artikel: „E-Autos als Netz von Stromspeichern“ (SZ vom 11. Oktober)

Dem E-Auto auf die Sprünge zu helfen, indem man es (bzw. seine Batterien) als Puffer (Stromspeicher) zum fehlenden Speicher der erneuerbaren Energien macht, ist schon einmalig. Wenn man berücksichtigt, dass allein eine Onshore-Anlage - also ein Windrad auf dem Lande - mit einer durchschnittlichen Leistung von 3000 kW bis zu 1000 Fahrzeuge laden kann und das bei der kleinsten Ladeleistung von 3,7 kW (230V/16A), dann bekommt man gerade einmal die Leistung von 40 Windrädern „weggepuffert“. Es gibt nämlich momentan nur knapp 40 000 zugelassenen E-Autos in Deutschland. Stand 01.01.2017 = 34 022, bei insgesamt 27 270 Windrädern. Um deren Batterien als Puffer nutzen zu können, müssten sie  gerade alle leer sein und auch  alle ans Stromnetz angeschlossen sein!
Wenn man  Energieüberschüsse sinnvoll „wegpuffern“ möchte, dann ist es einfacher sich an bestehende, stationäre Systeme anzudocken, die man jederzeit anfahren kann. Hierzu zählen z.B. Wasserspeicher (auch Pufferspeicher genannt) die bereits Teil vieler Heizanlagen und -systeme sind oder deren Ergänzung relativ kostengünstig wäre. Ein kleines E-Auto ist unter 30 000 Euro nicht zu bekommen, der kleinste Tesla kostet schon 69 000 Euro. Den Wasserspeicher können sie locker 20 Jahre nutzen. Bei der Förderung von E-Autos sollten man auch  berücksichtigen unter welchen menschen-verachteten Umständen  z.B. Kobalt  gefördert wird. Darüber hinaus werden wichtige Rohstoffe zur Herstellen der Batterien, wie Seltene Erden (Magnete) und Lithium (Akkus), immer knapper.

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