Über vier Jahrzehnte dabei

Wellesweiler. Das rustikale, noch in Zellophan verpackte Büfett musste erst mal warten. Galt es doch bei der Jubilarehrung des SPD-Ortsvereins Wellesweiler zunächst, nach Berlin zu schauen und mit der aktuellen politischen Situation abzurechnen

 Der SPD-Landesvorsitzende Heiko Maas und die Neunkircher Landtagsabgeordnete Gisela Kolb (3. und 4. von links) waren nach Wellesweiler zum SPD-Ortsverein gekommen. Foto: Reichert

Der SPD-Landesvorsitzende Heiko Maas und die Neunkircher Landtagsabgeordnete Gisela Kolb (3. und 4. von links) waren nach Wellesweiler zum SPD-Ortsverein gekommen. Foto: Reichert

Wellesweiler. Das rustikale, noch in Zellophan verpackte Büfett musste erst mal warten. Galt es doch bei der Jubilarehrung des SPD-Ortsvereins Wellesweiler zunächst, nach Berlin zu schauen und mit der aktuellen politischen Situation abzurechnen. Während sich Vorsitzender Gerhard Müller mehr um die vernachlässigten Baustellen, Stichwort Teuerungswelle, sorgte, rückte Heiko Maas die Verdienste der Parteiführung ins rechte Licht. Zwar hegte auch der Landesvorsitzende "ernsthafte Zweifel", ob die große Koalition die großen Probleme zu lösen vermag. "Aber was ist die Alternative?" Schwarz-gelb würde die Arbeitnehmerrechte deutlich kürzen. Eine Einigung wie die eben erreichte zu den Mindestlöhnen wäre mit ihr undenkbar. Hier im Saarland will Maas ganz genau schauen, "was mit wem geht". Zweifel hegt er an der Glaubwürdigkeit der Linkspartei, in der seiner Meinung nach keinesfalls "die besseren Sozialdemokraten" zu suchen seien. "Erbärmlich" fand Maas schließlich das Gezerre der Saar-CDU um den Landtagswahltermin. "Dort hat man Angst vor zu vielen Wählern." Keine Pflichtübung sei es für ihn, verdiente Genossen zu ehren. "Ich hoffe, dass ihr stolz seid. Wir sind auf jeden Fall stolz, dass ihr welche von uns seid", brachte es Maas auf den Punkt. Das gilt einmal mehr für Karl-Heinz John. Der ehemalige Chef des städtischen Liegenschaftsamtes, genannt Jonny, wurde für 60 Jahre "treue Mitarbeit bei der Verwirklichung gesellschaftlicher Ziele" ausgezeichnet. Unterschrieben hat die Urkunde Kurt Beck - auch jene für Lydia Wichter, die ebenfalls seit 60 Jahren ein Parteibuch ihr eigen nennt, die aber nicht kommen konnte. Bewusst hinweg setzte sich der Vorstand über die parteiinterne Ehrenordnung. "Wir lassen es uns nicht nehmen, auch für 30 und 45 Jahre zu ehren", betonte Gerhard Müller. Anschließend wurde das Zellophan gelüftet und die gut 60 Anwesenden gingen zum gemütlichen Teil über. nig

Auf einen BlickGeehrt wurden an diesem Abend außerdem Günter Bach für 50 Jahre Mitgliedschaft sowie Wolfgang Bauer und Wolfgang Jung für 45 Jahre. 40 Jahre dabei sind Norbert Prey, Brigitte Welter, Peter Beck, Alfred Commercon, Rainer Harig, Robert Köhler, Otto Schneider und Marliese Welter. nig

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