Türen öffnen zum Miteinander

Neunkirchen. Der Advent als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest sollte eigentlich eine Zeit der Besinnung und des Miteinanders sein. Doch allzu oft geht dies im Alltag verloren, und für alleinstehende Menschen kann gerade die Adventszeit sehr einsam sein. Um dies zu ändern, haben Pfarrerin Britt Goedeking und Diakon Oswald Jenni von St

 Pfarrerin Britt Geodeking und Diakon Oswald Jenni öffnen auch beim diesjährigen "Lebendigen Adventskalender" die Türen zum Miteinander. Foto: Schneider

Pfarrerin Britt Geodeking und Diakon Oswald Jenni öffnen auch beim diesjährigen "Lebendigen Adventskalender" die Türen zum Miteinander. Foto: Schneider

Neunkirchen. Der Advent als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest sollte eigentlich eine Zeit der Besinnung und des Miteinanders sein. Doch allzu oft geht dies im Alltag verloren, und für alleinstehende Menschen kann gerade die Adventszeit sehr einsam sein. Um dies zu ändern, haben Pfarrerin Britt Goedeking und Diakon Oswald Jenni von St. Marien vor drei Jahren den "Lebendigen Adventskalender" gestartet. Ab dem 1. Dezember laden auch in diesem Jahr wieder Schulen, Institutionen, die katholische und evangelische Kirchengemeinde, Vereine oder Privatpersonen täglich zu einer kleinen Adventsfeier ein. Die Feier dauert 20 bis 30 Minuten. Danach bleibt Zeit zum Plaudern bei weihnachtlichem Gebäck. "Die Grundidee, die hinter der Aktion steht, ist die Einladung an Menschen, sich zu begegnen", erklärt Jenni. "Es kommen Menschen zusammen, die sich sonst nicht begegnen würden." So ist unter dem Motto "Adventliche Begegnung der anderen Art" auch erstmals der Parkplatz unterhalb der Post als einer der 24 Orte der Aktion ausgewählt worden. "Es ist ein Treffpunkt für Obdachlose und Alkoholiker", weiß Jenni. "Am 17. Dezember bringen wir Glühwein mit und singen mit den Leuten."Der "Lebendige Adventskalender" läuft in diesem Jahr unter dem Motto "Öffnet mir die Türen - lasst mich nicht erfrieren". Die Zeile stammt aus dem bekannten "Weihnachtslied "Kling, Glöckchen, Klingelingeling". Während die einen sofort die Melodie im Ohr haben, ist für andere das Lied völlig fremd. "Das Wissen um Weihnachten geht langsam verloren", beobachtet Jenni. Seit sieben Jahren findet jährlich am Heiligen Abend eine Feier im Pfarrheim der Herz-Jesu-Kirche statt, zu der auch immer mehr Familien kommen. "Es herrscht bei diesen Familien eine gewisse Hilflosigkeit. Sie wissen nicht, wie man Weihnachten feiert". Und auch hier soll der "Lebendige Kalender" Impulse geben, damit Familien wieder lernen, Weihnachten zu Hause zu gestalten. Bei den Adventstreffen der Aktion wird gebastelt oder es werden Liedertexte verteilt. "So können sich Menschen, einen kleinen Adventsvorrat zulegen und den auch am Weihnachtsfest nutzen", so Pfarrerin Britt Goedeking. Damit die Neunkircher wissen, wo welche Aktion stattfindet, werden zirka 2500 gedruckte Adventskalender in der Stadt verteilt. Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein Motto des Tages und ein neuer Treffpunkt. "Viele fühlen sich auch mit dem Kalender beschenkt. Denn sie können wie in ihrer Kindheit jeden Tag ein Türchen öffnen", weiß Goedeking und denkt dabei besonders an die älteren Bürger. "Für sie sind die 24 Adventsfeiern ein Grund, sich auf den Weg zu machen und die eigenen vier Wände zu verlassen."

Ein Torbogen, an dem das Banner mit dem Motto des "Lebendigen Kalenders" angebracht ist, zeigt den Weg zu den einzelnen Feiern. So traue sich der ein oder andere auch, spontan vorbeizuschauen. "Die Menschen wissen, hier kann ich einfach dabei sein, auch wenn ich kein Geld im Geldbeutel habe", sagt Geodeking.

AUF EINEN BLICK

Der "Lebendige Adventskalender" lädt vom 1. Dezember bis zum Heiligen Abend Menschen dazu ein, sich bei Adventsfeiern an 24 verschiedenen Orten zu begegnen. Ein Adventskalender, der alle Stationen auflistet, wird kostenlos verteilt. "Wenn uns jemand etwas dafür gibt", freuen wir uns", sagt Diakon Oswald Jenni. Denn der Druck der Adventskalender kostet rund 4500 Euro. Der Betrag wird unter anderem durch Sponsoren finanziert. Informationen gibt es bei der Evangelischen Kirchengemeinde, Tel. (0 68 21) 2 33 80 und bei der Katholischen Kirchengemeinde St. Marien, Tel. (0 68 21) 2 24 14. evy

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