Trikot kommt vor Fahne

Kreis Neunkirchen · Am Samstag geht es um den Einzug ins Halbfinale. Neunkirchen feiert, so oder so. Autokorsi hat es schon gegeben: nach dem Italien-Sieg und nach dem der Deutschen. Bleibt nur die Frage: Trägt der Korso am Samstag Schwarz-Rot-Gold oder Grün-Weiß-Rot?

 Darf Schwarz-Rot-Gold auch am Samstag wieder feiern wie 2014, als im Viertelfinale Frankreich rausgekickt wurde? Foto: Rolf Ruppenthal

Darf Schwarz-Rot-Gold auch am Samstag wieder feiern wie 2014, als im Viertelfinale Frankreich rausgekickt wurde? Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Ein Virus breitet sich aus - oder nicht? Steigt das Fußballfieber? Das wollten wir gerne von unseren Lesern wissen. Denn in Sachen Public Viewing ging es im Kreis ja bisher eher zurückhaltend zu. Mancherorts wie in Wustweiler im ehemaligen Gasthaus "Zum Bäcker" konnten sich Fußballnärrische von Anfang an zum gemeinsamen Zittern treffen. Ansonsten hatten die Festveranstalter reagiert: Wer wollte, beispielsweise beim Stadtfest Neunkirchen , der konnte. An verschiedenen Ständen lief das Spiel, das die Deutschen klar ins Viertelfinale brachte. Da geht es an diesem Samstag nun also gegen den, wie es so schön heißt, Angstgegner Italien. Die hatten nicht schlecht gefeiert, als sie mit einem 2:0 den amtierenden Europameister Spanien nach Hause schickten. Autokorso gleich zweispurig durch die Lindenallee, Tänze auf dem Stummplatz - da war Neunkirchen zu klein. Wer aber wird nun an diesem Samstag Grund zum Tanzen haben, wer wird die Hupkonzerte veranstalten? Wird der Stummplatz in schwarz-rot-goldenen oder in grün-weiß-roten Freudentaumel fallen? Eines ist sicher: Hier wird das Feiern kein Ende haben - wie immer das Spiel ausgeht. Wer es sich noch überlegt und statt zu zweit auf der heimischen Couch lieber ins Gruppenfiebern fällt: Viele Fest-Veranstalter haben reagiert und werden das Viertelfinalspiel öffentlich zeigen. Das Sommerfest des KKW in Wellesweiler beispielsweise. Da ist schon lange angekündigt: Bei Einzug Deutschlands ins Viertelfinale wird übertragen. Et voilà . . . Und auch aufs Illinger Burg- und Weiherfest werden Fußballfans nicht verzichten müssen. Wie stark ist denn aber nun das Fieber im Land? Saarlandweit haben sich von Dienstagmittag bis Donnerstagmorgen 1170 Leute beteiligt - nicht repäsentativ, aber die Umfrage ergibt ein Stimmungsbild.

Wie steigt das EM-Thermometer, wie stark ist das Fußballfieber, wollten wir wissen. Nicht übermäßig, wie sich zeigt. "Kalt" vermelden 103 Befragte (9 Prozent). "Normal" fühlen sich mit Abstand die meisten: 626 (54 %), und "erhöhte Temperatur" spürt ein knappes Drittel, 355 (30 %). Nur wer mit den 86 Leuten (7 %) in Berührung kommt, die Fieber spüren, begibt sich in Ansteckungsgefahr. Fast keine Frage ist aber, dass am Samstag zugeschaut wird. 83 Prozent (965) wollen das Spiel gucken und nur neun Prozent (106) nicht. Unentschlossen sind noch acht Prozent (99 Leute).

Und wo wollen die Fans gucken? Nur wenige, nämlich zehn (1 Prozent) müssen hoffen, trotz Arbeit etwas schauen zu können. Ferner die Fernsehtendenz: Zu Hause allein 170 (16 %), zu Hause zu zweit 425 (40 %), was der höchste Wert ist. Zu Hause in größerer Runde sehen 322 (30 %), in der Kneipe 67 (6 %) und raus zum Rudelgucken, sprich Public Viewing, zieht es nur 70 von den Umfrage-Teilnehmern (7 %).

Gehören denn eigentlich Fanartikel dazu?, wollten wir wissen und haben ein paar Accessoires abgefragt. 687 Leute, 50 Prozent, bleiben zivil. Die andere Hälfte der Befragten greift zum schwarz-rot-goldenen Schmuck. Die Hitliste sieht so aus: Trikot vor Fahne, Deutschland-Hut oder -kappe, Schminke und Schal. Und wie geht das Spiel aus und wer wird am Ende Europameister ? 1:0, 2:1, oft auch deutlicher sehen gut 80 Prozent der Teilnehmer Deutschland siegen. Und als Europameister erwarten deutlich über die Hälfte Jogis Jungs.

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Auf einen Blick Wer beim SZ-Umfrage-Center mitmachen will, muss sich einmalig registrieren. Die Teilnehmer werden mit Punkten belohnt, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können.red sz-umfrage.de

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