Investitionsvolumen sechs Millionen Euro Terrag-Deponie lässt Hangarder Räte nicht zur Ruhe kommen

Hangard · Das 2012 stillgelegte Kohlenlager Hermine beschäftigte erneut den Ortsrat in Hangard.

(red) Er wolle nicht noch mal „bei Adam und Eva anfangen“, sondern die Mitglieder des Ortsrates „dort abholen, wo wir beim letzten Mal stehen geblieben sind“. Das stellte Gerd Dunzweiler, Mitarbeiter der RAG Montan Immobilien, seinem Vortrag im Feuerwehrgerätehaus voran. Tatsächlich war das ehemalige Kohlenlager Hermine oder besser das, was das Entsorgungsunternehmen Terrag damit vorhat, seit 2014 schon mehrfach Thema im Ortsrat. Geplant war lange die Verlegung des Firmensitzes von Homburg nach Wiebelskirchen: Auf dem 16 Hektar großen Gelände am Fuß des Kohlwaldaufstieges im Bereich Plättchesdohle sollten eine Deponie und ein neues Verwaltungsgebäude entstehen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa sechs Millionen Euro. Das Bürogebäude kommt jetzt allerdings in die Saarbrücker Straße in Neunkirchen (die SZ berichtete). Nächstes Jahr wird dort gebaut. Entsorgen will die Terrag später auf der Hermine-Deponie der Klasse I unter anderem Bodenaushub, Bauschutt, Straßenaufbruch und Schlacken.

Idealer könnte der Standort kaum sein: Komplett von Wald umgeben und weitab von Wohnbebauungen gelegen, besteht eine direkte Anbindung an die A6 und an das Schienennetz. Terrag ist Spezialist für die Behandlung von Bauschutt, Kanalsand oder Böden, die wegen Altlasten behandelt werden müssen. Und genau solche Arbeiten fallen dort künftig an. Dumm nur, dass sich das Vorhaben nun um ein Jahr verzögert hat. Zwar waren nach der Offenlegung des Bebauungsplanes bis Juni 2016 keine Einwendungen von Bürgern eingegangen, wie Dunzweiler informierte. Dafür aber 20 Stellungnahmen der Behörden. Als folgenschwerste erwies sich die des Ministeriums für Inneres: Ordnete die Landesplanung doch ein Raumordnungsverfahren an: „Das ist jetzt abgeschlossen“, so die gute Nachricht. „Die Raumverträglichkeit ist bestätigt.“ Zudem mussten die Planungen teilweise ergänzt oder geändert werden. Doch wie geht es nun aktuell weiter? „Aus der Bergaufsicht entlassen sind bereits zwei Drittel der Flächen.“ Derzeit laufen noch Verfüllungen von Schachtanlagen. Als letzte ist der tagesnahe Abbau dran, die Arbeiten dort sollen „zirka Mitte 2018“ abgeschlossen sein, schloss Dunzweiler sein Referat.

Offizieller Ausrichter der Münchwieser Kerb ist der Ortsrat am Wahlsonntag. „Wir klinken uns ein. Die Vereine können nicht alles stemmen“, betonte Ortsvorsteher Rolf Altpeter und verwies darauf, dass die Schausteller 500 Euro für ihre Anwesenheit verlangen. Geplant ist am 24. September ein Umzug anlässlich der 110-jährigen Kirchweihe von der Kirche zur Sport- und Kulturhalle. „Dort gibt es Frühschoppen und anschließend Mittagessen durch die Feuerwehr.“

Fahrt auf nimmt derzeit auch die Städtepartnerschaft Hangard-Enchenberg. So haben die französischen Freunde dieses Jahr erstmals einen eigenen Stand beim Dorffest betrieben. Angelaufen sind die Vorbereitungen für das Jubiläum 50 Jahre Partnerschaft, das mit einer Festschrift und am 30. Juni mit einem Festkommers begangen gewürdigt werden soll. Höhepunkt dürfte die Taufe des Vorplatzes der Ostertalhalle in Primin-Raber Platz sein. Ein entsprechender Beschluss soll in der nächsten Sitzung gefasst werden. Bis dahin lange fertig sein sollte der lang ersehnte Geräteraum der Halle. „Die Umkleide steht voll mit Geräten, wir brauchen den unbedingt“, erinnerte der Ortsvorsteher. Bürgermeister Jörg Aumann habe zugesagt, dass der Anbau bis Oktober fertig gestellt wird. 2017, wohlgemerkt.

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