Taktvoller Triumph
Wiebelskirchen · Seit einem halben Jahrhundert dirigiert Werner Ley Orchester. Beim Festkonzert in Wiebelskirchen nahm der Applaus kein Ende.
Die ersten Klänge des Triumphmarsches aus Aida erklangen im Kulturhaus in Wiebelskirchen, und man konnte nach den ersten Tönen die Leidenschaft zur Musik sehen und hören.
Werner Ley feierte sein 50-jähriges Dirigentenjubiläum zusammen mit dem Bläserorchester des Musikvereins Harmonie 1919 Wiebelskirchen. Über 200 Zuhörer waren zum Jubiläumskonzert gekommen und bekamen einen abwechslungsreichen Querschnitt durch die Welt der unterschiedlichen Musikrichtungen zu hören. Kapellmeister Werner Ley hatte das 21-köpfige Orchester bestens auf diesen Tag eingestimmt. Nach Aida von Giuseppe Verdi und einem kurzen Blick auf die Partitur erhob Ley den Taktstock und ein berauschendes Potpourri mit Ausschnitten klassischer Ouvertüren großer Meisterwerke erklang im Kulturhaus. Das Gefühl und die Freude an der Musik waren dem Dirigenten anzusehen, mit Leib und Seele war er mit seinen Musikern im Takt, was die Zuhörer begeisterte.
Der Freund klassischer Musik und italienischer Opern, Werner Ley, hatte schon Anfang der sechziger Jahre die Dirigentenlehrgänge im Bund Saarländischer Musikvereine absolviert. Er selbst spielt natürlich auch verschiedene Blasinstrumente, wie zum Beispiel Saxophon, Klarinette, Quer- und Blockflöten. Ein besonderes Highlight war für Ley, als er bei der Generalprobe zu "Carmen" in Stuttgart zuhören konnte: "Mein Schulkamerad Wolfgang Schumann war damals Hornist im Orchester." Schöne Erinnerungen des heute 74-Jährigen sind auch die unzähligen Auftritte mit dem Blasorchester im Saarland und in der Pfalz.
In Wiebelskirchen ging es bunt und musikalisch weiter mit der "Maske in Blau" und "Der Vogelhändler". Gespart an musikalischer Qualität wurde auch nicht zum Abschluss des Konzertes: Die Musiker spielten den "Schwabengruß" von Gustav Lotterer. Es war für Ley eine besondere Freude, dieses Stück zu dirigieren, denn mit diesem Komponisten hatte Werner Ley damals die Dirigentenlehrgänge besucht. Der Applaus für Orchester und dessen Dirigenten wollten zum Schluss gar kein Ende mehr nehmen. Da meinte noch Gustav Wagner: "Der Werner, als pensionierter Kriminalbeamter, könnte doch mal von Falco 'Drah di net um, der Kommissar geht um' zum nächsten Konzert einstudieren."