Lebenshilfewerk im Kreis Neunkirchen Das soziale Miteinander stärken

Neunkirchen · 1965 wurde die Lebenshilfe Neunkirchen gegründet. Als die Arbeit immer mehr wurde, entschied man sich vor 25 Jahren, die Lebenshilfewerk im Kreis Neunkirchen gGmbH ins Leben zu rufen. Wir stellen sie vor. Heute: Tagestrukturierende Angebote für Senioren.

 Sie fühlt sich wohl im Neunkircher Tom-Mutters-Haus: die 83-jährige Rosalinde Fischer mit Einrichtungsleiterin Domenika Krohm.

Sie fühlt sich wohl im Neunkircher Tom-Mutters-Haus: die 83-jährige Rosalinde Fischer mit Einrichtungsleiterin Domenika Krohm.

Foto: Lebenshilfe/Christine Schäfer

Auch Menschen mit geistiger Beeinträchtigung sollen im Alter solange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld bleiben. Für die wachsende Zahl an Senioren, die wegen ihres Alters nicht mehr in der Werkstatt arbeiten und deshalb tagsüber eine sinnvolle Beschäftigung brauchen, gibt es in den Wohnstätten der Lebenshilfewerk im Kreis Neunkirchen gGmbH tagesstrukturierende Angebote, mit denen das Team vorhandene Ressourcen der Bewohner erhalten und ausbauen möchte.

„Zurzeit nehmen im Tom-Mutters-Haus vier und in der Wohnstätte Weierswies 2 sechs Personen dieses Angebot in Anspruch“, informiert Domenika Krohm, die die beiden Einrichtungen leitet. „Wir versuchen unsere Senioren bei der Umstellung vom Berufsleben in den Ruhestand zu unterstützen und ihren Alltag mit Bastelangeboten, Ausflügen sowie dem gemeinsamen Zubereiten von Mahlzeiten und anderen Aktivitäten so normal wie möglich zu gestalten“, sagt Krohm. Wenn zusammen gekocht wird, kaufen die Senioren vorher die Zutaten gemeinsam ein. In der Adventszeit wurden Weihnachtskarten gestaltet und Plätzchen gebacken. Die gemeinsamen Aktivitäten stärken das soziale Miteinander. Als coronabedingt etliche andere Bewohner des Tom-Mutters-Hauses die Werkstatt nicht besuchen konnten, hatten sie teilweise die Möglichkeit, an den tagesstrukturierenden Angeboten für die Senioren teilzunehmen.So heißt es in der Pressemitteilung weiter.

In der Wohnstätte Weierswies 2 haben die Senioren gemeinsam mit Heilerziehungspfleger Sascha Pfeifer und der Gruppenhelferin Ulrike Esser einen Brunch zubereitet. „Jeder hilft im Rahmen seiner Möglichkeiten, so gut er kann“, gewährt Sascha Pfeifer einen Einblick in den Arbeitsalltag der Gruppe. „Wir haben am Vortag einen Käsekuchen für unseren Brunch gebacken, der ist bei den Bewohnern besonders beliebt“, ergänzt Ulrike Esser. Die Senioren im Alter von 64 bis 73 Jahren können Wünsche äußern, was sie gerne unternehmen möchten. „Die Bewohner sollen schließlich ihren Ruhestand genießen und möglichst nach ihren eigenen Bedürfnissen leben“, betont Pfeifer. Gemeinsam werde ein Speiseplan erstellt und dann zusammen gekocht. „Wir möchten durch ressourcenorientiertes Arbeiten die Kompetenzen der Bewohner stärken und ihre Selbstständigkeit erhalten“, informiert Pfeifer. Da Inklusion in der täglichen Arbeit eine wichtige Rolle spielt, unternimmt man gerne Ausflüge. „Wegen der aktuellen Corona-Entwicklung ist uns dies zur Zeit nicht möglich, aber sobald es wieder machbar ist, werden wir wieder verschiedene Aktivitäten wie einen Besuch im Café, einen Stadtbummel oder einen Spaziergang durch den Zoo starten“, sagt Sascha Pfeifer.

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