„Supergeile und turbodufte Stimmung“

Neunkirchen · Punkrock vom Feinsten gab es beim Antattack-Festival in der Neunkircher Gebläsehalle. Neben berühmten Bands wie den Kassierern und der Terrorgruppe, standen auch saarländische Gruppen auf der Bühne.

"Habt ihr Angst, wenn die Ameisen heute Abend angreifen?", ruft Terrorgruppe-Frontmann Archi "MC" Motherfucker der Menge zu. Und die Punkfans entgegnen mit einem inbrünstigen "Neeein", gefolgt von stürmischem Jubel. Die Terrorgruppe als Headliner fürs Neunkircher Antattack-Festival, das passt einfach. Schließlich sind sie eine der großen Punkbands der 90er und blieben sich auch in der Folgezeit immer treu.

Die Geschichte des Festivals beginnt im Jahre 2010 im Lokschuppen Dillingen, den einige Punkfans immer noch vermissen. Doch die Mehrzahl hat den vor einem Jahr vollzogenen Umzug in die Gebläsehalle angenommen. "Der Standortwechsel ist gut angekommen. Auch im zweiten Jahr hier ist die Halle gut gefüllt", freut sich Stefan Mohr, der gemeinsam mit Thomas Schmidt, Horst Brünnert und Dustin Sünder das Event organisiert. Insbesondere die Außenlocation mit viel Platz für festivaltypische Aktivitäten passt nahezu perfekt, findet nicht nur Mohr. Klasse auch: Alles bleibt absolut friedlich, es wird einfach fröhlich zusammen gefeiert.

Neben Deutschpunk-Vete ranen wie den Kassierern und Steakknife finden sich auch saarländische Bands im Lineup: Blackeyed Blonde, die Feelgood Mcclouds und NMP, die kurzfristig für GWLT eingesprungen sind. Internationalität tragen Venerea aus Schweden und Jaya the Cat aus den Niederlanden bei. Von klassischem Punkrock über Ska bis hin zum Hiphop-Rock Crossover ist so ziemlich alles vertreten, was das Genre zu bieten hat. Sven Hoffmann aus Neunkirchen gefallen außer den Headlinern besonders die ersten beiden Bands: "Die Feelgood Mcclouds waren ein guter Opener, auch NMP war klasse." Er würde sich wünschen, dass zukünftig "vielleicht noch ein paar kleinere, regionale Bands dabei sind". Hoffmann hebt allerdings auch den zweiten Aspekt der Musik hervor: Das politische Engagement. "Ich hoffe, dass noch ein paar Bands mehr kommen, die eine gewisse politische Richtung vertreten, linke und humanistische Ansätze verfolgen."

Besonders der zunehmende Rechtsradikalismus und antisoziale politische Strömungen werden verurteilt, was auch Jasmin Ballisch begrüßt: "Ich finde es in dieser schwierigen Zeit wichtig, Flagge zu zeigen!" Die Homburgerin sieht die Veranstaltung als exzellentes Forum für Protest. "Wer sagt denn, dass Widerstand keinen Spaß machen darf?"

Als Late-Night-Special stehen dann Blackeyed Blondes auf dem Programm, die die Menge nochmal anheizen und bis kurz vor zwei für tolle Atmosphäre sorgen. Und so ihren Teil zur "absolut supergeilen und turboduften Stimmung" des Antattack-Festivals beitragen, wie Sven Laun aus Püttligen zusammenfasst.

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