Steht das nächste Jubiläum schon vor der Tür?

Wiebelskirchen · Mit einer Fülle von Aktivitäten wird in Wiebelskirchen das ganze Jahr über das 1250-jährige Bestehen des Ortes gefeiert. Aus dem offiziellen Festakt wurde am späten Sonntagvormittag kein steifer Kommers – die Gäste genossen den rundweg unterhaltsamen Ablauf.

 Amüsante Talkrunde: Eberhard Schilling (2. von links) bezog bei seiner Plauderei mit Rolf Altpeter, Sören Meng und Klaus Hoppstädter (von links) auch das Publikum mit ein. Foto: Willi Hiegel

Amüsante Talkrunde: Eberhard Schilling (2. von links) bezog bei seiner Plauderei mit Rolf Altpeter, Sören Meng und Klaus Hoppstädter (von links) auch das Publikum mit ein. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Gut aufgelegte Protagonisten machten die Festveranstaltung, zu der der Heimat- und Kulturverein (HuK) ins Kulturhaus eingeladen hatte zur kurzweiligen Sache. Bereits die Moderation von Eberhard Schilling leistete den Vorschub für eine lockere und ungezwungene Atmosphäre. "1250 Jahre Wiebelskirchen sind auch sehr viele Jahre Emotionen", stellte der SR-3-Musikchef angesichts vieler persönlicher Erinnerungen fest. HuK-Vorsitzender Heinz Neis hatte im Kulturhaus nicht nur politische Mandatsträger aus Land, Kreis, Stadt- und Ortsrat und sonstige Repräsentanten des öffentlichen Lebens begrüßt, sondern auch viele Wiebelskircher, die aus Verbundenheit mit ihrem Heimatort bei der Festveranstaltung dabei sein wollten.

Die Gäste der Geburtstagsparty brauchten keine Litanei an Redebeträgen über sich ergehen zu lassen, denn der Festausschuss hatte festgelegt, dass der Neunkircher Oberbürgermeister als Einziger das Mikrofon ergreift. Jürgen Fried dankte den HuK-Verantwortlichen für die Abwicklung der Jubiläumsfeierlichkeiten, rühmte den ältesten Neunkircher Stadtteil für sein Vereinsleben und seine Freizeitmöglichkeiten und kam zu dem Schluss: "In Wiebelskirchen lässt es sich gut leben". Der OB räumte ein, dass es die Kreisstadt Neunkirchen ohne Wiebelskirchen nicht gäbe, stellte zugleich die Leistungen der Stadt für den Ort heraus und folgerte: "Wir profitieren gegenseitig voneinander".

Im Mittelpunkt der Feierstunde stand der Vortrag von HuK-Vorstandsmitglied Norbert Hell, der wie kein anderer mit den Ursprüngen und der Historie des Ortes vertraut ist. Der passionierte Heimatforscher spannte einen Bogen von der ersten urkundlichen Erwähnung bis zur jüngsten Geschichte, erzählte von den Schenkungen des Eggiolt an das Kloster Fulda, vom Königshof Wiebelskirchen , von der Kirche des Wibilo und von Wiebelskirchen als Sitz des Schafrechtes, "das sonst niemand haben wollte".

Hell verfocht erneut seine These, dass Wiebelskirchen schon lange vor der Ersterwähnung existiert hat, was durch "sensationelle Ergebnisse jüngster archäologischer Untersuchungen belegt wird". Deshalb, so mutmaßte der fast 80-Jährige, könne es gut sein, "dass wir in ein oder zwei Jahren wieder hier sind, um das 1350- oder 1400-jährige Bestehen unseres Ortes zu feiern". Bei aller gebotenen Ernsthaftigkeit hatte Norbert Hell immer wieder ein Augenzwinkern an der richtigen Stelle. Fazit: Es war ein 30-minütiger amüsanter Festvortrag.

Eberhard Schilling leitete danach eine Talkrunde, in der der Wiebelskircher Stadtbeigeordnete Sören Meng, Ortsvorsteher Rolf Altpeter und Ehren-Ortsvorsteher Klaus Hoppstädter, sich zu ihrem Ort samt Zukunftsvisionen äußern konnten. Der Musikverein Harmonie unter Leitung von Werner Ley hatte die Matinee mit einem getragenen Stück eröffnet, erhöhte das Tempo danach aber bis zu Bon Jovis "It's my Life". Ein stimmlicher Farbtupfer war die Neunkircher Musicalsängerin Kristin Backes, die zunächst mit der Eigenkomposition "Dehemm" den Nerv der Veranstaltung traf, dann mit Musicalsongs aus der Wasserfantasie und "Snowhite" begeisterte. Zwanglos ging die Matinee auch zu Ende - bei lockeren Gesprächen am Stehtisch mit Laugengebäck und kühlen Getränken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort