Stadt warnt Raser: In Tempo-30-Zonen Fuß vom Gas!

Neunkirchen · Die Neunkircher Raser können sich warm anziehen. Wie die Stadt mitteilt, hat die städtische Verkehrsüberwachung in den ersten Wochen des neuen Schuljahres an 31 Punkten mobile Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Fünf Mess-Stellen hat die Stadt an Vorrangstraßen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde angebracht, die übrigen standen in Tempo-30-Zonen. Von insgesamt 2.747 erfassten Fahrzeugen waren 613 zu schnell unterwegs. Durchschnittliche Überschreitungsquote: 22 Prozent. In den einzelnen Straßen lag der Anteil der Verstöße zwischen fünf und 54 Prozent. Bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde betrug die höchste gemessene Geschwindigkeit 83 Kilometer pro Stunde, in Tempo-30-Zonen war ein Fahrzeugführer mit 65 Kilometern pro Stunde unterwegs. "Vielen Autofahrern sind die Risiken zu hoher Geschwindigkeiten immer noch nicht bewusst", gibt die Stadtverwaltung zu bedenken. "Gerät 30 Meter vor dem Fahrzeug plötzlich ein Kind auf die Fahrbahn, reicht bei trockener Fahrbahn die Strecke noch aus, um rechtzeitig anzuhalten. Bei höherer Geschwindigkeit ist, wenn ein Ausweichen nicht möglich erscheint, der Aufprall unvermeidbar."

Mit steigender Geschwindigkeit nehmen die Unfallfolgen drastisch zu. So liegt die Sterbewahrscheinlichkeit bei einem Aufprall mit 40 Kilometern pro Stunde bei zehn Prozent, mit 50 Kilometern pro Stunde bereits bei 50 Prozent und mit 60 Kilometern pro Stunde schon bei 80 Prozent. Daher kann es nicht hingenommen werden, dass gerade an Schulwegen und im Umfeld von Schulen und Kindertageseinrichtungen bestehende Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht beachtet werden, heißt es weiter.

Das Ordnungsamt werde daher an den Punkten mit hoher Überschreitungsquote in den nächsten Wochen weitere Kontrollen durchführen. Gerade die Herbstzeit mit Laub auf der Fahrbahn, erstem Frost und Schnee, Dunkelheit am Morgen und Abend, erfordere eine deutlich höhere Aufmerksamkeit und ein den Straßenverhältnissen angepasstes Fahrverhalten.

Erfreulich sei die Entwicklung des Geschwindigkeitsverhaltens an den stationären Messplätzen in der Westspange, der Bliesstraße und der Ottweilerstraße. Nach 16 Monaten sei dort die Überschreitungsquote, das heißt der Anteil der Kraftfahrer, die ein Verwarnungsgeld bzw. Bußgeld erwartet, auf 1,16 bis 0,23 Prozent gesunken. An den sechs Messpunkten wurden in den vergangenen zehn Monaten rund 7 Millionen Fahrzeuge erfasst.

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