Großbrand am Fuß des Wasserturms Sportsbar Chillers in Neunkirchen völlig ausgebrannt

Neunkirchen · Technischer Defekt war die Brandursache. Der Schaden wird auf 500 000 Euro geschätzt.

 Mit Atemschutzgeräten gingen die Wehrleute ins Lokal, dort musste auch einiges an Holz abgeschlagen werden. Foto: Kai Hegi

Mit Atemschutzgeräten gingen die Wehrleute ins Lokal, dort musste auch einiges an Holz abgeschlagen werden. Foto: Kai Hegi

Foto: Feuerwehr Neunkirchen/Kai Hegi

Die Sportsbar Chillers, vormals Hooters, ist Geschichte. In der Nacht zum Dienstag wurde das Restaurant im amerikanischen Stil am Fuß des Wasserturms ein Raub der Flammen. Beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen stand das Lokal komplett in Flammen und brannte aus.

Ein Lastwagenfahrer meldete gegen 3.20 Uhr über den Notruf eine starke Rauchentwicklung und Feuerschein im Verlauf der Gustav-Regler-Straße. Zur Erkundung der noch sehr unklaren und vagen Meldung, so Feuerwehrsprecher Christopher Benkert,  rückte kurz darauf das Hilfeleistungslöschfahrzeug des Löschbezirkes Neunkirchen-Innenstadt aus. Schon auf der Fahrt, die Gustav-Regler-Straße hinunter, konnten die Wehrleute es sehen: Meterhoch schlugen die Flammen aus der Fensterfront des im Erdgeschoss gelegenen Restaurants. Umgehend forderte der Einsatzleiter weitere Einsatzkräfte an. Von der Leitstelle wurde der benachbarte Löschbezirk Wiebelskirchen alarmiert und Sirenenalarm in der Innenstadt ausgelöst, um noch weitere Feuerwehrleute in Einsatzbereitschaft zu versetzten.

Vom ersten Löschfahrzeug, das zwischen den Hochöfen Stellung bezogen hatte, gingen zwei Atemschutztrupps der Feuerwehr direkt zur Brandbekämpfung vor. Über die durch die Hitze bereits zerborstene Fensterfront konnte ein Trupp schnell die herausschlagenden Flammen mit einem feinen Wassernebel niederkämpfen. Parallel wurde durch den zweiten Trupp die mit einem Einsatz aus Sicherheitsglas versehene Tür des Lokals geöffnet. Die Glasfüllung der Tür musste mit einer Rettungssäge, einer speziellen Motorsäge mit Hartmetallplättchen besetzter Kette, zerschnitten und ausgebaut werden.

Bereits wenige Minuten nachdem ein Trupp zur Brandbekämpfung ins Gebäude vorgedrungen war, konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht und eine Ausbreitung somit gänzlich ausgeschlossen werden. Durch weitere, unterdessen eingetroffene Kräfte, konnte eine taktische Überdruckbelüftung mit zwei Lüftern aufgebaut und der Brandrauch über die Gebäuderückseite hinausgeblasen werden. Auch hier wurde erneut die Rettungssäge eingesetzt, um ein Tor in die Lagerräume des Restaurants aufzuschneiden.

Im Rahmen der Nachlöscharbeiten mussten die verbrannten, teilweise hölzernen Wand- und Deckenverkleidungen mühsam und kräftezehrend entfernt werden. In den unter den Verkleidungen befindlichen Hohlräumen konnten mit einer Wärmebildkamera letzte Glutnester gefunden und gezielt abgelöscht werden.

Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann war in den frühen Morgenstunden ebenfalls zur Einsatzstelle geeilt. Vor Ort und auch in einem Facebook-Post bedankt sich Aumann bei den ehrenamtlichen Helfern. Viele von ihnen hatten bereits am Tag zuvor vier Stunden Einsatz beim umgestürzt Radbagger auf der Willy-Brandt-Brücke geleistet. Wehrführer Stefan Enderlein lobt vor allem das besonnene und schnelle Handeln der Besatzung des zuerst eingetroffenen Fahrzeugs, durch deren Arbeit der entstandene Schaden erheblich begrenzt werden konnte.

Im Einsatz, der bis 7 Uhr andauerte,  waren neben 45 ehrenamtlichen Einsatzkräften aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen auch mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei und der Rettungswagen der Neunkircher Feuerwehr. Der Restaurantbetrieb kann durch den entstandenen Schaden nicht mehr aufgenommen werden.

  Das Szenelokal "Chillers" am Wasserturm ist gegen 3.30 Uhr völlig ausgebrannt. Foto: Willi Hiegel

Das Szenelokal "Chillers" am Wasserturm ist gegen 3.30 Uhr völlig ausgebrannt. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Die Polizei schätzte den bei dem Großfeuer entstandenen Sachschaden am Dienstagnachmittag auf zirka 500 000 Euro. Die Ursache für den Brand konnte derweil als technischer Defekt ermittelt werden. Offenbar war ein Transformator im vorderen Bereich des Wintergartens in Brand geraten.

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