Verein Horizont Sporthalle am Borussen-Stadion in Planung

Neunkirchen · Knapp 60 Besucher hielt der lauschige Sommerabend draußen nicht davon ab, mit Bürgermeister Aumann und Landrat Meng im KOMM zu diskutieren. Sicherheit und Müll waren dabei die Hauptthemen, doch es gab auch echte Neuigkeiten.

 Im Neunkircher Kommunikationszentrum in der Bachstraße -Zentrum  hatte der Vorsitzende des Vereins Horizont, Hans- Jürgen Krieger (Mitte), zur Bürger-Diskussion Landrat Sören Meng (rechts)  und Bürgermeister Jörg Aumann eingeladen.

Im Neunkircher Kommunikationszentrum in der Bachstraße -Zentrum  hatte der Vorsitzende des Vereins Horizont, Hans- Jürgen Krieger (Mitte), zur Bürger-Diskussion Landrat Sören Meng (rechts)  und Bürgermeister Jörg Aumann eingeladen.

Foto: Jörg Jacobi

Es war einmal: Da schaute der „Blass Herbert“ im Wohngebiet nach dem rechten, hatte für jeden ein gutes Wort und wenn mal ein Fahrrad geklaut wurde, dann wusste der Schutzmann in der Regel, in welcher Garage er es finden würde. Soweit die leicht nostalgischen Kindheitserinnerungen von Jörg Aumann, die denen vieler älterer Jahrgänge ähneln dürften. Doch die Blass Herberts sind nicht nur in Schwarzenholz verschwunden und der Ruf der Bürger nach mehr Polizeipräsenz wird immer lauter. Einmal mehr in einem sozialen Brennpunktgebiet wie der Neunkircher Innenstadt. Was der Bürgermeister ein Stück weit nachvollziehen kann. „Es menschelt nicht mehr“, eine Crux unserer Zeit.

Umso mehr menschelte es dafür am Freitagabend im Kommunikationszentrum Bachstraße, wohin der Sozial- und Kulturverein mit Hilfe zur Selbsthilfe „Horizont“ eingeladen hatte. Erst im Juli stand Aumann Bürgern hier Rede und Antwort, jetzt setzte es schon das nächste Kreuzfeuer, wobei er diesmal Landrat Sören Meng an seiner Seite hatte. Viele Themen und Inhalte von damals wiederholten sich. Gleichwohl versuchte Moderator Hans Jürgen Krieger, Vorsitzender des Vereins Horizont, seine vorbereitete Frageliste abzuarbeiten.

Etwa, ob nach dem Abriss der Sporthalle Fernstraße im Juli 2016 eine neue Sportstätte für die Vereine in Sicht ist. Meng erinnerte daran, dass der Landkreis damals in die Tus Halle als Ersatzhalle „nachhaltig investiert“ habe. Tatsächlich am Planen ist dagegen die Kreisstadt. Wie Aumann verriet, würde man gern anstelle des Kopfbaus am Borrussen-Stadion eine „große Drei-Feld-Sporthalle“ hinstellen –„in der Kurve zur Wohnbebauung hin“. Als Ersatz für den Fußballverein ist ein eigener Umkleidetrakt angedacht, in dem auch das Vereinslokal einziehen könne. Das alles sei in Planung, allerdings nur realisierbar mit Fördermitteln von Land und Bund. „In der Sache ist Musik drin“, bekräftigte der Bürgermeister, er sei da „guter Hoffnung“.

Wann die baustellenbedingten „Chaostage“ auf Neunkircher Straßen ein Ende haben und warum Bußgelder nur von deutschen KFZ-Haltern eingezogen würde, war die nächste Frage – die den Weg ebnete für ein Konglomerat aus Beschwerden, die sich um ausländische Mitbürger, vor allem „die Bulgaren“, drehten, die beispielsweise den Wendekreis vorn in der Bahnhofstraße blockieren oder nachts Fußball im Stadtpark spielen, um illegal entsorgten Müll, das „Sorgenkind“ Gelber Sack, Müllgebühren und ähnlichem, die fast alle in den Verweis aufs Ordnungsamt mündeten. Dieses, so Aumann, sei werktags sowohl für Falschparker als auch für Sperrmüll zuständig. Um letzteren zu melden, habe man eigens eine Hotline eingerichtet, die von 7 bis 19 Uhr besetzt sei (Telefon 06821-202678).

„Persönlich erschüttert“ zeigte sich Krieger von der Information bezüglich des  sozialen Wohnungsbaus. Den will das Land laut Meng zwar tendenziell fördern, aber bis zur Umsetzung dürften noch zwei, drei Jahre vergehen. Was man so lange mit Menschen tut, die von Amts wegen in eine kleinere Wohnung wechseln müssen, aber keine finden, fragt sich nicht nur Krieger. Kurz angeschnitten wurde das Thema ÖPNV, der erstens zu teuer und zweitens nicht immer gut vernetzt im Saarland sei. Besonders ärgerlich fand ein Teilnehmer den Umstand, dass man von Neunkirchen aus ohne eigenen Pkw kaum zum Freizeitzentrum Finkenrech kommt. Erstes greifbares Resultat des Abends könnte das Aufstellen einer Bank am Eberstein werden, die Bürgermeister Aumann auf Nachfrage in Aussicht stellte.

Weiter diskutiert werden kann möglicher Weise schon im Oktober. Dann plant Hans Jürgen Krieger bereits die nächste Runde - speziell zum Thema Müll und Sicherheit, zu der er auch Vertreter der Polizei einladen möchte.

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