Spielen mit dem Gitarren-Meister

Neunkirchen · Rund 70 Musiker – von Jugendlichen bis zu den „Veteranen“ – nahmen an den Workshops von Ro Gebhardts Gitarren- und Band-Coaching-Akademie teil. Beim Abschlusskonzert konnten die Ensembles überzeugen.

Ro Gebhardt ist immer mittendrin. Ob als Koordinator der Auftritte oder beim gemeinsamen "Jammen" mit den Bands. Der bekannte Jazzmusiker ist Leiter der Saarländischen Gitarren- und Band-Coaching-Akademie. "Die Akademie bietet im Rahmen der Ausbildung Workshops mit unterschiedlichen Themen wie Rhythmik oder Blues-Tonleiter an. Wir arbeiten in kleinen Gruppen von maximal zehn Leuten. Die große Besonderheit bei uns ist, dass wir in den Kursen sehr stark ins Detail gehen." Die Workshops richten sich je nach Ausrichtung an Anfänger oder Fortgeschrittene. Auch das Alter der Teilnehmer spielt eine große Rolle bei der Gewichtung der Ausbildungsschwerpunkte. "Manche jungen Musiker werden vielleicht später mal Profis, für die Älteren ist es eher eine schöne Freizeitbeschäftigung. Nichts desto trotz sind diese genauso wissbegierig wie die Jüngeren. Unser Ziel ist die Verbesserung des musikalischen Niveaus jedes Teilnehmers", so Gebhardt.

Den Anfang des Abschlusskonzerts in der Stummschen Reithalle machen Heike Stark and Friends, die mit schmissigem Gitarrenjazz für Stimmung sorgen. Während des ganzen Abends wechseln die Bands immer wieder zwischen rein instrumentalen Parts und Stücken, bei denen der Gesang im Vordergrund steht. Dieser liegt zumeist in weiblicher Hand. So auch bei der jüngsten Band im Bunde, den Young Lions mit der gerade mal 14-jährigen Sängerin Laura Kohler, deren Mitglieder trotz ihres niedrigen Alters kaum eine Spur von Nervosität zeigen. "Wir standen alle schon mal auf der Bühne, sind das gewöhnt", erklären die Jungs und Mädels, die sich teilweise aus einer Schulband der Maximilian-Kolbe-Schule kennen. Für viele war der nun abgeschlossene Lehrgang nicht der erste dieser Art, so dass eine gewisse Eingespieltheit vorhanden war. Doch auch die Neulinge sind gut integriert worden. "Sicher waren mehr Leute dabei, die schon mal mitgemacht haben. Diese waren aber auch immer bestrebt, die neuen Teilnehmer aufzunehmen", sagt Young-Lions-Gitarrist David Zasada.

Einen ganz besonderen Special Guest bringt das Chris-Schneider-Quartett mit: Christine Backes, die sich vorwiegend mit Musicalauftritten regional und überregional einen Namen gemacht hat, beweist, dass sie auch Jazz kann.

Weiter geht's mit der Electric Jazzgang, einem Soloauftritt von Richard Staab, der den eher klassischen Stil betont, sowie den Veteranen um Roman Müller. Das Finale gehört dann den Kunkels 7, die mit einer gelungenen Kombination aus Pop, Rock und Jazz begeistern können. Wenn einer Band mal die Besetzung eines Instrumentes fehlt, springt der Meister selbst ein: Ro Gebhardt begleitet dann, zum Beispiel am Keyboard oder am Bass, die "bunte Mischung aus Jazz , Pop, Latin und bissel Rock", wie er das Konzert beschreibt. Und er kann am Ende stolz auf die Leistung seiner Schützlinge sein: Alle Acts sind gut vorbereitet, führen souverän durch ihr Programm und können absolut überzeugen. Was darf man unter "Gitarren- und Band-Coaching-Akademie" verstehen? Welches Konzept steckt dahinter?

Müller: Es geht dabei um Heranführung und Weiterbildung von Jugendlichen und Erwachsenen in die Systematik des Jazz und Blues. Man kann dabei verschiedene Instrumente wie beispielsweise Gitarre oder Piano lernen oder sich gesanglich weiterentwickeln.

Wann und wo finden die Kurse statt?

Müller: Die Kurse beginnen im April und laufen bis März, wo wir dann ein Abschlusskonzert veranstalten. Zu den Workshops trifft man sich an den Wochenenden, samstags und sonntags. Diese finden in den Räumlichkeiten des Fremdenverkehrsamtes und des Kulturvereins in Landsweiler-Reden statt.

Woher stammen die Teilnehmer?

Müller: Die Jungs und Mädels stammen vorwiegend aus Neunkirchen oder der näheren Umgebung. Insgesamt sind aber Leute aus dem ganzen Landkreis und auch welche aus dem Saarpfalz-Kreis dabei.

Wie viele Teilnehmer waren es in diesem Jahr?

Müller: Wir waren ungefähr 70 Leute, die sich auf sechs Workshops verteilt haben.

Wie haben Sie als Teilnehmer das Ganze erlebt? Was haben Sie mitgenommen?

Müller: Es war eine tolle Zusammenarbeit mit Ro Gebhardt, der sein enormes Wissen an uns alle weitergegeben hat. Ob man Profi oder Freizeitmusiker ist, man kann sich in den Workshops sehr gut weiterentwickeln und gleichzeitig eine Menge Spaß dabei haben.

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