Investitionen in Neunkirchen Spaß und Sicherheit in Grundschulen

Neunkirchen · In diesem Jahr investiert Neunkirchen rund eine Million Euro. Verbesserter Brandschutz kostet viel Geld.

 Die für den Bau Verantwortlichen (auf dem Boden) freuen sich ebenso wie die Kinder über den riesigen Kletterturm an der Grundschule Steinwald. Links unten Schulleiter Tobias Klee, Oberbürgermeister Jürgen Fried testet mit den Schülern, wie vielseitig das neue Spielgerät ist. Foto: Jörg Jacobi

Die für den Bau Verantwortlichen (auf dem Boden) freuen sich ebenso wie die Kinder über den riesigen Kletterturm an der Grundschule Steinwald. Links unten Schulleiter Tobias Klee, Oberbürgermeister Jürgen Fried testet mit den Schülern, wie vielseitig das neue Spielgerät ist. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

"Ich lieb die Pause" sangen am Freitagmorgen die rund 300 Kinder der Grundschule Steinwald und begrüßten so die städtische Abordnung mit Oberbürgermeister Jürgen Fried an ihrer schmucken Schule. Kein Wunder, dass die Mädels und Jungs die Pause mögen, steht ihnen jetzt im ohnehin abwechslungsreich gestalteten Außengelände auch noch ein sieben Meter hoher Kletterturm zur Verfügung. Ein Spaß, den sich die Stadt als Schulträger einiges kosten lässt: Mit rund 33 000 Euro schlägt das Teil mit dem Fallschutz zu Buche. Eine Summe, die sich aber angesichts der Gesamt-Investitionen Neunkirchens in seine Schulen (Brandschutz!) in Höhe von mehr als einer Million Euro dann doch fast bescheiden ausnimmt.

Schulleiter Tobias Klee, ganz offensichtlich motiviert bis in die gegelten Haarspitzen, nutzte den Pressetermin, seine Schule vorzustellen. Besonders stellte er das musisch-kulturell geprägte Profil heraus, das jeden Schüler mit seinen Fähigkeiten mitnehme. Die Musik- und Musicalschule der Stadt Neunkirchen bietet an der Steinwaldschule Unterricht im Haus beziehungsweise im Rahmen der Kooperation an. Wobei auch für die Sportlichen etliches geboten werde.

Klee verwies aber auch auf die "Herausforderungen", denen sich Grundschulen heutzutage stellen müssen. 104 der 294 Schüler hätten einen Migrationshintergrund, zwei Dutzend Kinder sprechen noch nicht die deutsche Sprache. Sie werden in einem Vorkurs "Früh Deutsch lernen" geschult. Dazu kommen im Zuge der Inklusion Kinder mit "besonderem Förderbedarf", so dass zum 18-köpfigen Lehrerteam auch zwei Förderschullehrer gehören, dazu eine Schoolworkerin, die Klee gerne öfter als zwei Tage pro Woche da hätte. Ausgelastet ist an der Steinwaldschule auch die freiwillige Nachmittagsbetreuung (Träger: Katholische Familienbildungsstätte) mit 117 Plätzen.

Oberbürgermeister Jürgen Fried weiß um die Situation an den Grundschulen, die mittlerweile bei sozialer Kompetenz und Wertevermittlung oft ausbügeln müssten, was Elternhäuser nicht leisten. Und sieht das Land in der Pflicht, mehr für die bauliche und personelle Ausstattung der Grundschulen zu tun. Von den sechs Grundschulen in Trägerschaft der Stadt ist nur die eben für 4,3 Millionen Euro komplett erneuerte Schule am Stadtpark eine verpflichtende Ganztagseinrichtung. Fried würde gerne noch mehr "echte" Ganztagsschulen im Sinne der notwendigen pädagogischen Betreuung am Nachmittag einrichten, allein, es fehle da an den finanziellen Mitteln.

Gerhard Roth, der Leiter des städtischen Amtes für Gebäudewirtschaft, stellte die Bau-Maßnahmen an den Grundschulen in diesem Jahr vor. Bis auf die Bachschule, für die an einem Zukunftskonzept gearbeitet wird, sind alle Neunkircher Grundschulen in der vergangenen Dekade umfassend saniert worden. Die Steinwaldschule erhält im Pausengang jetzt noch einen neuen Belag (32 000 Euro). Bei der Parkschule werden die Außenanlagen gestaltet und Spielgeräte angeschafft (250 000 Euro). Wie Roth erläuterte, hat die Schulgemeinschaft Anregungen zur Gestaltung der Freiflächen - mit einem grünen Klassenzimmer unter einem Sonnensegel - gemacht, die bei der Planung aufgegriffen wurden.

Die Bachschule bekommt eine neue Dacheindeckung. Kurioserweise müssen auf Vorgabe des Denkmalschutzes dort Gauben neu erstellt werden, die es längst in der Dachkonstruktion nicht mehr gab. Die Grundschule Wiebelskirchen wird mit einem Behinderten-WC ausgestattet (18 000 Euro), Brandschutzmaßnahmen verschlingen fast 100 000 Euro.

Auch in Furpach wird in den Brandschutz investiert (89 000 Euro), ebenso in Wellesweiler, wo rund 300 000 Euro fließen werden. Bei den Brandschutzmaßnahmen geht es schwerpunktmäßig um zusätzliche Ausgänge und Treppen ins Freie, um Rauchschutzelemente zu bestehenden Treppenhäusern, Brand- und Rauchschutztüren.

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