Mehr Krankheitsfälle erwartet Sommerhitze beflügelt das Zecken-Wachstum

Kreis Neunkirchen · Die KKH Kaufmännische Krankenkasse rechnet 2018 in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland mit deutlich mehr Erkrankungen durch Zecken als in den Vorjahren. Denn Experten – etwa vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) – schlagen Alarm: 2018 ist ein Zeckenjahr.

„Der Winter war mild, das Frühjahr sehr warm und der Sommer ist heiß, sodass sich die Spinnentiere rasant vermehrt haben“, sagt Sven Seißelberg, Pharmazeut bei der KKH. Damit steigt auch die Gefahr, durch einen Zeckenstich an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Lyme-Borreliose (LB) zu erkranken. In den vergangenen beiden Jahren war die Zahl der infizierten KKH-Versicherten in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland gesunken und lag 2017 bei 314 Borreliose- und 54 FSME-Fällen. Nun sollen die Zahlen wieder steigen.

Zur Vorbeugung gegen Borreliose helfen nur lange Kleidung und Zeckenschutzmittel. „Wer dennoch von einer Zecke gestochen wird und einige Tage bis Wochen danach rund um die Einstichstelle eine ringförmige Rötung beobachtet, sich außerdem abgeschlagen fühlt, Fieber und Kopfschmerzen bekommt, sollte einen Arzt aufsuchen“, sagt Sven Seißelberg. Da die Borreliose durch Bakterien übertragen wird, lässt sie sich vor allem im Frühstadium gut antibiotisch behandeln.

Gegen eine FSME, die durch einen Virus übertragen wird und zu einer Hirnhautentzündung führen kann, bietet eine gut verträgliche Impfung den einzigen Schutz. Im ersten Halbjahr 2017 hatten sich bundesweit 39 500 KKH-Versicherte gegen FSME impfen lassen, also rund zwei Prozent. In der Regel sind drei Impfungen notwendig, um den vollen Schutz zu erreichen. Dieser hält dann mindestens drei Jahre an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort