Neunkircher Sommer-Open-Air Dieses Trio sorgt für Urlaubsgefühle

Neunkirchen · Der Auftritt von Helmut Eisel und JEM beim Neunkircher Sommer-Open-Air brachte allen viel Freude. Am Ende leuchtete ein Regenbogen.

 Musikalische Einheit auf der Bühne: Helmut Eisel (Klarinette, Bassklarinette), Michael Marx (Gitarre, Vokal) und Stefan Engelmann (Kontrabass).

Musikalische Einheit auf der Bühne: Helmut Eisel (Klarinette, Bassklarinette), Michael Marx (Gitarre, Vokal) und Stefan Engelmann (Kontrabass).

Foto: Andreas Detemple

Eine tolle Location, drei grandiose Vollblutmusiker und ein musikalisches Genre, das rundum begeisterte. Mit einem Wort, der Auftakt der Neunkircher Sommer-Open-Air Veranstaltungen war rundum gelungen. Sehr zur Freude von Markus Müller, Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft, der sich nach eigenen Worten – „ich freu’ mich wie Bolle“ – begeistert zeigte, dass es kulturell endlich wieder losgeht. Volles Haus auf dem Vorplatz der Stummschen Reithalle beim Konzert von Helmut Eisel & JEM. „Das hat das Team von Klaus Braße, mit Michael Hohmann, Tim Masson und Louis Lößner in kürzester Zeit einfach hervorragend vorbereitet“, urteilte Markus Müller angesichts einer vorgegebenen Hygieneordnung und einer Corona-konformen Bestuhlung, die trotz Abstand doch eine geschlossene Einheit bildete.

Und mit Helmut Eisel (Klarinette, Bassklarinette) und JEM (Michael Marx – Gitarre, Vokal und Stefan Engelmann – Kontrabass) präsentierte die Neunkircher Kulturgesellschaft ein Trio, das nicht nur sein verspätetes 30-jähriges Bestehen feierte, sondern mit seinem Programm „KiezFiesta“, einem musikalischen Schmelztiegel der mitreisenden sephardischer und aschkenansischer Kultur des Mittelmeerraumes des 18. Jahrhunderts, wahres Urlaubsfeeling vermittelte.

Voller Spielfreude und in ihrem unverwechselbaren Stil, geprägt vom langjährigen Zusammenspiel, erreichten die kongenialen Partner mit beeindruckender Harmonie ihr Publikum von der ersten Minute. „Wir sind so froh, dass wir endlich wieder vor Publikum auftreten dürfen und der Neunkircher Kulturgesellschaft sehr dankbar, dass sie den Mut gefunden hat, gegen den Strom zu schwimmen und endlich wieder Kultur zu ermöglichen“, freute sich Helmut Eisel kurz vor Programmbeginn. „Eineinhalb Jahre wurde die Kultur von politischer Seite behindert, dabei ist Kultur ein offener Dialog, der nicht verloren gehen darf. Darum brennen wir drei förmlich auf den heutigen Abend.“

Das spürte man schon bei den ersten gemeinsamen Klängen des traditionellen „Los Biblicos“ oder der rhythmischen Eigenkomposition von Helmut Eisel, „Ronja“, zu der er durch die Katze seiner Managerin inspiriert wurde. Klezmer-Traditionals, gut gelaunte Eigenkompositionen und die vom iberischen Kulturkreis inspirierte Musik sephardischer Juden luden zum Mitswingen und Mitklatschen ein.

Das Publikum war hörbar begeistert und belohnte die hochvirtuose und emotional aufgeladene Musik von Helmut Eisel & JEM mit lautstarkem Applaus. Gut zweieinhalb Stunden musikalischer Höchstgenuss sorgte nicht nur bei den Besuchern für Gänsehaut. „Das Leben hat uns wieder“, freute sich Neunkirchens Kulturverantwortlicher Markus Müller. Bei einsetzender Dunkelheit setzte die Neunkircher Kulturgesellschaft passend zu den musikalischen Darbietungen dann auch noch ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt und ließ die Stummche Reithalle in Regenbogenfarben leuchten.

Im Rahmen des Neunkircher Sommer-Air-Events gastieren am kommenden Freitag, 2. Juli, um 19.30 Uhr die EG Bluesband & das Vineyards Blues-Duo, am Samstag, 3. Juli, ist dann die Gruppe Mandowar zu erleben und am Sonntag, 4. Juli, heißt es auf dem Vorplatz der Stummschen Reithalle „Lieder der Poesie“ mit Nino Deda, Michael Marx und Amby Schillo. Dieses Konzert ist schon ausverkauft.

Bei starkem Regen/Unwetter können die Veranstaltungen auch in die Stummsche Reithalle verlegt werden, wie die Veranstalter betont haben.

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