Soirée für Gerd Meiser Viel Gutes zu erzählen über Gerd Meiser

Neunkirchen · Eine Soirée in der Neunkircher Stadtbibliothek brachte viele Wegbegleiter des verstorbenen Lokalredakteurs zusammen.

 Familie und Freunde trafen sich, in Erinnerung an Gerd Meiser.

Familie und Freunde trafen sich, in Erinnerung an Gerd Meiser.

Foto: Elke Jacobi

Dann ist es doch keine traurige Veranstaltung geworden. Wer befürchtet hatte, die Soirée in der Stadtbibliothek anlässlich des 80. Geburtstages von Gerd Meiser würde eine tränenreiche Veranstaltung werden, der sah sich schnell getäuscht. Nicht ganz 100 Personen waren gekommen, um des im Juli überraschend verstorbenen ehemaligen SZ-Redakteurs und Autors zu gedenken. Viele, die ihn gekannt und verehrt haben, die Familie – natürlich, Kollegen. Die, die gekommen waren, erfuhren viel über Gerd Meiser, über seine Bücher und die Hintergründe dazu. Vor allem aber, und so soll es ja eigentlich sein an einem 80. Geburtstag, gab es viel zu lachen. Der Meiser Gerd hätte seine Freude daran gehabt, mit welch launigen Worten der ehemalige Oberbürgermeister Fritz Decker über Meisers Verhältnis zu Deckers Vorgänger Peter Neuber schwadronierte, wie er erzählte von Begegnungen, Erlebnissen – ohne allzu sehr aus dem Nähkästchen zu plaudern. Oder auch an Kulturgesellschafts-Chef Markus Müller, der mit seinem unvergleichlichen schauspielerischen Talent das „Gehen im Kreis“ vortrug. Und stolz war er sicherlich von da oben auch über die Rezitations-Leistung von Tochter Kathrin, die aus Meisers „Kapuzenmann“ den Antikriegsmonolog las.

Für die Besucher gab es viele „Ahs“ und „Ohs“, als Texte aus Meisers Erinnerungen gelesen wurden: Über Kolpinghaus und Schlosssaal, über Partnerschaftsreisen nach Lübben, damals noch DDR; und natürlich den Staatsbesuch von Erich Honecker, das für Gerd Meiser sicherlich größte Ereignis seiner Karriere. Neben den Erwähnten hatten da Annelie Scherschel-Freudenberger vom Verkehrsverein, Historiker Stephan Friedrich, Oberbürgermeister Jörg Aumann und nicht zuletzt Organisator und langjähriger Weggefährte Wolfgang Kerkhoff ihr Scherflein beigetragen. Gut zwei Stunden Programm waren so zusammengekommen. Fürs gesellige Beisammensein in der Pause und danach hatte Bibliotheksleiterin Gabriele Essler mit ihrem Team auf das Trefflichste gesorgt.

So konnte man auch in dem extra präsentierten Büchertisch in den Werken Meisers schmökern, vor allem aber konnte man plaudern über das Geburtstagskind, über das alle der Anwesenden so viel Gutes zu erzählen hatten und das für viele so ein wichtiger Mensch im Leben war, so hilfsbereit, freundlich und vielwissend mit nur dem einen Fehler – an seiner Feier zum 80. nicht selbst teilnehmen zu können.

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