Furpach-Kohlhof-Ludwigsthal So lässt sich Bauland nicht erzwingen

Furpach · Es gehört schon eine gewisse Dreistigkeit dazu, es immer wieder zu versuchen. Darin herrschte bei den anwesenden Mitgliedern des Ortsrates bei ihrer Jahresabschluss-Sitzung im Gasthaus Zum Erlenbrunnen Einigkeit.

Aufreger war die wiederholte Anfrage eines Kohlhofer Bürgers, der Teile seines Grundstücks gern bebauen würde. Dafür müsste die im Bebauungsplan Nr. 8 Täufergarten-Nord als Grünland festgesetzte Fläche in Bauland umgewandelt werden. Soweit, so legitim. Wäre nicht, wie Jörg Lauer, Abteilungsleiter für Stadtplanung und Stadtentwicklung, ausführte, eben jener Bürger Mitte der 70er Jahre von der Stadt mit einer marktüblichen Summe dafür „sauber entschädigt“ worden, dass dieser Bereich seines Grundstücks Grünland bleibt. „Die Fläche wurde inzwischen illegal gerodet“, um eine Genehmigung zu forcieren, so Lauer. „Das geht gar nicht.“ Was der Ortsrat genauso sieht und einstimmig „keine Empfehlung“ für die Einleitung eines entsprechenden Verfahrens gab.

Ebenfalls keine Einwände hat der Rat bezüglich der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 134 „Alte Grundschule Kohlhof“, konkret zur Billigung des Entwurfes, zur öffentlichen Auslegung und der parallelen Beteiligung der Behörden. Die Bedenken der Anwohner, die unter anderem von Ortsvorsteher Peter Pirrung (CDU) angesprochen wurden, konnte Jörg Lauer weitestgehend zerstreuen. „Kommt doch der externe Pflegedienst raus“ zugunsten eines internen Pflegedienstes, der sich nur um die Bewohner kümmert. Was sich positiv auf Häufigkeit und Pegel des Lärms durch die Pkws des mobilen Pflegepersonals auswirken dürfte. Baulich geplant ist eine ein-/zweigeschossige Ergänzung des Bestands, welche den parkähnlichen Innenraum flankiert und damit auch ein Stück weit emissionstechnisch abschirmt. Wie bereits mehrfach besprochen, soll das Areal sowohl alten und pflegebedürftigen Menschen als auch Kindern (15 Betreuungsplätze sind anvisiert: für den derzeit über keinerlei Kindereinrichtungen verfügenden Kohlhof ein echter Gewinn) zu Gute kommen. Dieser die Generationen verbindende Charakter der „schönen und modernen Anlage“ wurde mehrfach lobend hervorgehoben. Trotz Bebauung bleibe immer noch eine Freifläche von über 1000 Quadratmetern erhalten, was in diesem Wohngebiet ungefähr der Fläche zweier Grundstücke entspricht, argumentierte der Stadtplaner. Bäume werden wohl keine mehr gefällt werden müssen. Worauf die Stadt leider keinerlei Einfluss habe, sei die Entlohnung des Pflegepersonals. So hatte sich Christian Ruffing (Grüne) für das Einfordern einer Bezahlung nach Tarif ausgesprochen. „Das über den Bebauungsplan festzusetzen, geht nicht“, bedauerte Lauer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort