Sie machen die Kultur in der Stadt

Neunkirchen. Fast wirken sie selbst wie ein Jubelpaar, so eingespielt, einig und oft ganz ins gemeinsame Gespräch versunken wirken Ursula Weis-Gräber und Peter Bierbrauer beim Redaktionsbesuch. Dabei sind die Vorsitzende des Neunkircher Kulturvereins und der Chef der Neunkircher Kulturgesellschaft noch gar keine 25 Jahre gemeinsam tätig - und auch kein Paar

 Sie haben ein Auge auf die Kultur in der Stadt: Ursula Weis-Gräber, Vorsitzende des Neunkircher Kulturvereins, und Kulturgesellschafts-Chef Peter Bierbrauer. Foto: Willi Hiegel

Sie haben ein Auge auf die Kultur in der Stadt: Ursula Weis-Gräber, Vorsitzende des Neunkircher Kulturvereins, und Kulturgesellschafts-Chef Peter Bierbrauer. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Fast wirken sie selbst wie ein Jubelpaar, so eingespielt, einig und oft ganz ins gemeinsame Gespräch versunken wirken Ursula Weis-Gräber und Peter Bierbrauer beim Redaktionsbesuch. Dabei sind die Vorsitzende des Neunkircher Kulturvereins und der Chef der Neunkircher Kulturgesellschaft noch gar keine 25 Jahre gemeinsam tätig - und auch kein Paar. 25 Jahre - dieses Jubiläum feiert der Neunkircher Kulturverein in diesem Jahr. Gefeiert wird während des heute beginnenden Stadtfestes mit verschiedenen Aktivitäten.Es war im September 1986, als auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Peter Neuber der Kulturverein entstand. "Der damalige Bürgermeister Bernd Bernhard setzte sich dann federführend dafür ein." Die Intention: Es sollte nicht mehr im Rathaus entschieden werden, welcher Verein wie gefördert wird. Der Kulturverein war anfangs nicht nur für die Vereinsförderung, sondern auch für Aboplanung und Volkshochschule zuständig. Im Jahr 1987 ging's dann richtig los, (deshalb feiert er erst jetzt den 25. Jahrestag), doch die Kultur in der Stadt wuchs und wuchs. "Irgendwann war es dann einfach zu viel, das der mit Ehrenamtlichen bestückte Kulturverein das alles stemmte", erinnert sich Weis-Gräber. Wöchentliche Sitzungen gab es da, heute trifft man sich alle zwei Monate. Die Folge: Acht Jahre nach Gründung spaltete man die Kulturgesellschaft ab. Seit 1995 ist sie für den normalen Geschäftsbetrieb zuständig. Der Kulturverein beschränkt sich auf die Vereinsförderung. Die Verzahnung aber ist eng geblieben, der eine ohne den anderen nichts. Bierbrauer ist Gast in den Sitzungen des Vereins. "Zu sagen habe ich aber nichts", lacht er. "Eher kann schon Ursula Weis-Gräber mir was sagen, ist sie meine Chefin." Die sitzt nämlich qua Amtes im Aufsichtsrat der Kulturgesellschaft, zusammen mit einem weiteren Mitglied. Fünf Kulturvereins-Mitglieder sind auch im VHS-Beirat. "Für die Vereine ist das alles ein idealer Zustand", weiß Weis-Gräber aus der langen Zeit ihrer Tätigkeit. "Und im Land sicherlich einmalig", ergänzt Bierbrauer.

Alles, so beteuern sie, laufe seit jeher ganz reibungslos. Der Kulturverein hat das Fördertöpfchen und verteilt die Mittel - an Vereine, die Mitglied sind, das ist Voraussetzung. Das Geld kommt aus Rücklagen aus den ersten Vereinsjahren und aus Mitgliedsbeiträgen. Technik, Miete und so weiter, darum kümmert sich die Kulturgesellschaft. Die Förderung der Vereine richtet sich nach den Veranstaltungen. Dafür muss man einen Antrag auf Förderung stellen. Zwei Wege gibt es: Zum Einen will der Verein Gage, kein Risiko eingehen, dann geht der Gewinn einer Veranstaltung an die Kulturgesellschaft. Zweite Möglichkeit: Eine Veranstaltung wird bezuschusst, man gibt nichts ab, muss dann alle Arbeit alleine machen. "Das läuft alles reibungslos und ohne Klüngelei", sagen beide.

Neben dem täglich Förderbrot sind es vor allem zwei Projekte, auf die man stolz ist: den 1989 ins Leben gerufenen Kulturförderpreis und die seit 2002 laufende Reihe "Auftritt". Vielleicht deshalb, so die Mutmaßung, hat man keine Nachwuchssorgen, geht optimistisch in die Zukunft. > Seite C 4 weiterer Bericht

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