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Neunkirchen · Auf ihrer Tour durch die Stadt werden die Neunkircher City-Cops Sascha Legrom und Dietmar Mootz von vielen Bürgern angesprochen. Die Kontaktpolizisten haben offenbar einen guten Draht zur Bevölkerung.

 Die Kontaktpolizisten Dietmar Mootz und Sasche Legrom (v.l.) im Gespräch mit Sibylle Lambert, die gestern spontan ein Anliegen vortrug, das ihr auf dem Herzen liegt. Foto: Thomas Seeber

Die Kontaktpolizisten Dietmar Mootz und Sasche Legrom (v.l.) im Gespräch mit Sibylle Lambert, die gestern spontan ein Anliegen vortrug, das ihr auf dem Herzen liegt. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

. Einen Polizisten einfach mal so am Ärmel zupfen und ihm freudestrahlend mitteilen, dass man ihn dieser Tage im Fernsehen gesehen hat: Das passiert wahrscheinlich nur bei einem City-Cop. Ganz gelassen und mit einem Lächeln auf den Lippen reagiert Polizeikommissar Dietmar Mootz auf die "Kontaktaufnahme" von Sibylle Lambert am Montagmorgen. "So eine Situation ist nicht unüblich," kommentiert sein Kollege Sascha Legrom die Begegnung auf dem Neunkircher Stummplatz. Als "Neinkeija Buwe", die auch am Vereinsleben teilhaben, sind die beiden Beamten bekannt bei den Menschen und in der Tat kontaktfreudig. Eine wichtige Voraussetzung dafür, die besondere Aufgabe eines City-Cops wahrzunehmen.

Mit dem Ruhestand ihrer beiden Vorgänger (siehe Info) ist das Team der Neunkircher Kontaktpolizei verjüngt worden. Eine ganze bewusste Entscheidung von Neunkirchens Polizeichef Thomas Dräger-Pitz, berichtet Sascha Legrom. 39 Jahre ist Legrom, sein Kollege, mit dem er früher schon zusammen Schicht geschoben hat, ist jetzt 40. "Da hat man vielleicht eher den Draht zu den Jugendlichen, mit denen wir vor allem in der wärmeren Jahreszeit oft zu tun haben." Das Saarpark-Center wirke wie ein Magnet für junge Leute aus dem ganzen Kreis. Da biete sich der Brunnen auf dem Stummplatz als Treffpunkt an. Je mehr Jugendliche da zusammensitzen, auch wenn es noch so harmlos ist, desto unwohler fühlt sich manch älterer Bürger . "Da sind viele Gespräche nötig, öfter auch Verhandlungen mit demjenigen, der in der Gruppe den Ton angibt", berichten Mootz und Legrom.

"Die beiden sind immer ansprechbar", weiß Bernd Rottmair aus Erfahrung. Der Rentner wohnt mitten in der Stadt und trifft die City-Cops regelmäßig auf ihren Touren. Wenn er ein Anliegen hat oder ihm mal wieder etwas in der Stadt aufgefallen ist, findet er bei ihnen ein offenes Ohr. Wie der Passant in der Bahnhofstraße, der letztes Jahr einen Unfall auf der Autobahn bei Heusweiler hatte, und nun die Gelegenheit beim Schopf packt: "Derf ich Sie mol was frohe?" Die Neunkircher Kontaktpolizisten sind dafür zwar nicht zuständig, helfen aber mit einem Ansprechpartner gerne weiter. Und genau dies gehört zu ihren Kernaufgaben. Durch die Mitarbeit in verschiedenen Netzwerken wie dem Bürgerstammtisch, bei Pro Kids, dem Caritasprojekt "Halt" oder auch durch die Kontaktpflege zu den Schulen wissen Legrom und Mootz, wo der Schuh drückt und wer bei Problemen weiterhelfen kann. Außerdem haben sie noch verschiedene Sonderaufgaben bei der Neunkircher Polizei , sind etwa Ansprechpartner für den Seniorensicherheitsberater im Kreis, halten Kontakt mit dem Weissen Ring, informieren am Seniorentag undsoweiter. "Nebenbei" fällt natürlich noch einiges an Schreibtischarbeit an, und wenn in der Wache Not am Mann ist, lassen sich Legrom und Mootz auch nicht lange bitten.

Alles in allem kein Job wie jeder andere mit geregeltem Dienstschluss und planbarem Tagesablauf. Als Kontaktpolizisten hatten sie auch schon die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen und mussten Dinge miterleben, die eigentlich sehr privat sind. "Aber man lernt, damit umzugehen", sagt Mootz. Die Neunkircher City-Cops bereuen es nicht, nach abgeschlossener Berufsausbildung vor 15 bzw. 13 Jahren zum Polizeidienst gewechselt zu haben. "Es gibt viele schöne Momente in unserem Beruf."

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Neunkircher City-Cops Dietmar Mootz und Sascha Legrom haben im Oktober 2012 die Nachfolge der langjährigen Kontaktpolizisten Werner Delles und Hans-Werner Göritz übernommen. Ihr Einsatzgebiet ist der komplette Dienstbezirk der PI Neunkirchen , allerdings sind für Spiesen-Elversberg der Polizeibeamte Joachim Marx und für Ottweiler Paul Keßler zuständig. red

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