Schüler eröffnen „Weltethos“-Ausstellung

Neunkirchen · Mit einer großen Eröffnungsfeier hat die Gemeinschaftsschule Neunkirchen-Stadtmitte gestern eine Ausstellung über Religionen und gemeinsame Werte eingeweiht. Bis Februar ist diese Schau in der Schule zu sehen.

 Schülerinnen führten bei der Eröffnungsfeier in der Schulturnhalle einen arabischer Tanz auf. Foto: Thomas Seeber

Schülerinnen führten bei der Eröffnungsfeier in der Schulturnhalle einen arabischer Tanz auf. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu." Die Goldene Regel steht im Mittelpunkt der Ausstellung "Weltreligionen-Weltfrieden-Weltethos", die gestern Morgen in der Gemeinschaftsschule Neunkirchen-Stadtmitte eröffnet wurde. In einem bunten Programm zeigten die Schüler , wie vielfältig ihre Schulgemeinschaft ist.

"Wir haben 28 verschiedene Kulturen an unserer Schule", eröffnete Schulleiterin Monika Jung-Ries die Veranstaltung in der brechend vollen Schulturnhalle. Das sei auch der Grund, warum man die Ausstellung der "Stiftung Weltethos" in die Schule geholt habe, denn diese setze sich für ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen ein.

Wie die 1995 gegründete Stiftung das macht, erläuterte Stiftungsmitglied Walter Lange. Den so mächtig klingenden Begriff "Weltethos" übersetzte er mit "Absprachen, die von allen religiösen und nicht religiösen Menschen geteilt werden". Dazu zählten also Ehrlichkeit oder der Grundsatz, nicht zu töten. Genau diese Werte stellen den Kern der Ausstellung dar. Auf 15 Schautafeln gibt diese außerdem einen Überblick über die acht großen Weltreligionen sowie die Ideen bedeutender Philosophen.

Langer lobte die Neunkircher Eröffnungsfeier als "einzigartig": Nicht nur fast alle Ehrengäste (darunter der erste Kreisbeigeordnete Karlheinz Müller sowie Integrationsbeauftragter {Zcaron}eljko Cudina) waren anwesend, darüber hinaus sei die gesamte Schulgemeinschaft aktiv in die Organisation der Veranstaltung eingebunden gewesen. Das habe er in den vergangenen 14 Jahren, in denen er die Wanderausstellung begleitet habe, noch nicht erlebt.

Unter Anleitung von Lehrerin Handan Gündem und Frauke Commerçon hatten die Schüler ein Programm vorbereitet, dass die kulturelle Vielfalt offenbarte, die an ihrer Schule herrscht: Von Friedensliedern über arabische, indische und kurdische Tanzeinlagen bis zur Fabel "Der Fuchs und der Storch". Besonders viel Applaus bekam der "Weltethos-Rap" der Zehntklässler Gani, Belal und Hakki: Mit Parolen wie "Guckst du nach der Hautfarbe, bist du ein Rassist" stellten sie ihre eigene Vision von Toleranz dar.

Zum Abschluss besichtigten die Ehrengäste die Ausstellung in Begleitung der Schüler . Dabei berichtete die Siebtklässlerin Lisa-Marie, dass sie vor der Ausstellung oft skeptisch gegenüber anderen Religionen war. Das habe sich nun geändert.

Der "Weltethos" beschäftigt die Schüler der Gemeinschaftsschule noch bis Februar. Dann zieht die Ausstellung weiter.

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