Schüler engagieren sich für Umwelt

Neunkirchen · Zum Schutz der Umwelt haben sich die Schüler der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen etwas ganz Besonderes ausgedacht. Wer in der Umgebung sauber macht, wird mit Geld für die Klassenkasse belohnt. Ein Wettbewerb im Frühjahr hat den Stein ins Rollen gebracht. Die Initiatoren hoffen auf einen „Schneeball-Effekt“.

 Die Schüler der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen in Aktion: Die Schüler sammelten den verstreuten Müll in Plastiksäcke. Foto: Fatima Abbas

Die Schüler der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen in Aktion: Die Schüler sammelten den verstreuten Müll in Plastiksäcke. Foto: Fatima Abbas

Foto: Fatima Abbas

Der Zweck heiligt die Mittel. Das dachten sich wohl die Schüler der 8 c der Ganztagsgemeinschaftsschule (GGS) in der Haspelstraße, als sie den Slogan auf ihren selbst entworfenen Stofftaschen kurzerhand mit einem Rechtschreibfehler versahen: "Weg mit dem Plastik, aber hastik!" Die Botschaft spricht für sich und für ein Engagement im Sinne der Umwelt, das sich für die Schüler ausgezahlt hat. Denn mit einem Teil des Erlöses aus den verkauften Stofftaschen finanzierten die Achtklässler nun die erste von ihnen beaufsichtigte Saubermach-Aktion im Neunkircher Wagwiesental.

Müllsammel-Aktion im Park

Dorthin schickten zwei Schüler der 8 c sechs Siebtklässler los, um den Park von Müll zu befreien. Klingt wie Schikane im Schulalltag, ist aber durch und durch eine gute Sache. Denn im vergangenen Jahr entwickelte Stadtteilmanager Wolfgang Hrasky den Wettbewerb "Sauberes Neunkirchen - Mach mit!", um die Schüler der GGS dazu zu animieren, Ideen für den Umweltschutz in ihrer direkten Umgebung einzureichen. 13 Klassen beteiligten sich, die damalige 7 c setzte sich durch und gewann bei der Preisverleihung im Februar dieses Jahres 333 Euro für die Klassenkasse. Ihr überzeugendes Konzept: Die Mitbürger dazu anregen, auf Plastik zu verzichten und vermehrt auf Stofftaschen zurückzugreifen.

"Ich hoffe, dass es sich wie nach dem Schneeball-Prinzip verbreitet", sagt Ellen Cornely vom Bürgerstammtisch Unterstadt. Ein stärkeres Umweltbewusstsein unter den Schülern ist der Ehrenamtlerin ein Anliegen. Seit Jahren setzt sich der Bürgerstammtisch für ein sauberes Neunkirchen ein und begleitet die Aktion mit den Schülern der GGS. Auch Schulleiter Clemens Wilhelm ist stolz darauf, dass seine Schüler mit den engagierten Mitgliedern des Bürgerstammtischs in Kontakt gekommen sind: "Diesen Generationendialog voranzubringen, halte ich für eine wichtige Aufgabe." Und aus dieser Zusammenarbeit und aus dem gewonnenen Ideenwettbewerb ging eine große Zahl an Stofftaschen hervor, die die Schüler beim Viertelfest im Mai verkauften. Aus dem Erlös in Höhe von 300 Euro gründeten sie eine Art Aktionsfonds für umweltfreundliche Initiativen ihrer Mitschüler.

Seitdem können sich die anderen Schüler der GGS bei der 8 c mit einem Vorschlag melden und erhalten im Gegenzug für die Umsetzung einen Geldbetrag, der direkt in die jeweilige Klassenkasse fließt. Und jetzt war es endlich so weit: Ende vergangener Woche beschlossen die Schüler der 7 b, den im Wagwiesental verstreuten Müll in blaue Abfallsäcke zu packen. Eine Stunde lang waren sie bei klirrender Kälte unterwegs. Aus dem Aktionstopf erhielt jeder Schüler dafür fünf Euro, insgesamt 30 Euro flossen in die Klassenkasse. Und was wollen die Schüler damit machen? "Wir veranstalten einen Filmeabend", hieß es unisono auf dem Schulhof. Die fleißigen Siebtklässler hätten sich zwar mildere Temperaturen gewünscht, aber ansonsten war es für alle eine interessante Erfahrung. Carla Merkel und Jan-Niklas Beermann, die die Umweltschützer als Vertreter der 8 c ins Wagwiesental begleitet und beaufsichtigt haben, zeigten sich zufrieden: "Es hat Spaß gemacht!" Klassenlehrerin Lisa Schade verrät, dass bereits weitere Schüler Interesse an einer Umweltaktion bekundet hätten. Laut Stadtteilmanager Hrasky ist es nicht ausgeschlossen, dass sich in Zukunft noch andere Schulen beteiligen.

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