Schon beim Kick-Off kocht das Ellenfeld-Stadion

Neunkirchen · Sportlich gesehen war der Tag eher mau: Mit einer 3:34-Niederlage gegen Frankfurt Universe endete das letzte Heimspiel der Saison für die Saarland Hurricanes. Dafür herrrschte im Ellenfeld-Stadion dank der Fans und der Temperaturen heiße Stimmung.

 Bestens ausgestattet waren rund 450 Frankfurter Fans angereist. Dieser Herr hatte es sich gegenüber der Haupttribüne gemütlich gemacht. Foto: C. Jacobi

Bestens ausgestattet waren rund 450 Frankfurter Fans angereist. Dieser Herr hatte es sich gegenüber der Haupttribüne gemütlich gemacht. Foto: C. Jacobi

Foto: C. Jacobi

Was die Heimspiel-Stätte anbelangt, da haben die Saarland Hurricanes zum letzten Heimspiel-Tag am Samstag noch einmal alles gegeben. Dass der große Auftritt gelungen war, das zeigten die Ahs und Ohs der angereisten rund 450 Frankfurter Fans . In gewagtem Lila-Orange, den Heimspiel-Farben des Tabellenzweiten Frankfurt Universe (die auswärts in dezentem Weiß auftreten), hatte der größte Teil von ihnen den mittleren Teil der Tribüne belagert. Ein ganz neues Gefühl für die rund 1000 Publicanes (wie das Publikum immer liebevoll genannt wird von Stadion- und Pressesprecher Torsten Reif), wissen sie sich doch sonst einer eher bescheidenen mitgereisten gegnerischen Fangruppe im wahrsten Wortsinne gegenüber. Kein Wunder also, dass da ordentlich Stimmung aufkam bei insgesamt 1485 Besuchern, wollten die Publicanes doch beweisen, dass Rot-Schwarz zumindest lautstärke- und anfeuerungsmäßig dicke mithalten kann. Zur Begrüßung der Mannschaft flogen sogar Ballons.

Für etwas Verwirrung nicht nur bei den Stammgästen Sina, Carl, Isabell und Yannick sorgte ein einsamer lila-orangefarbener Herr, den es mitten ins Canes-Lager verschlagen hatte, von wo er tapfer seine Frankfurter anfeuerte - zumindest bis zur Halbzeit. Dann mag es ihm aber auch einfach zu heiß geworden sein, denn mit Beginn der zweiten Halbzeit hatte es auch die Sonne allmählich auf die Tribüne geschafft und damit ein Großteil der Frankfurt-Fans ins schattige Gegenüber getrieben. Dorthin, wo in weiser Voraussicht bereits einige der bestens ausgestatteten Gleichgesinnten von Anfang an ihre Klappstühle, Kühltaschen und einer sogar einen Sonnenschirm aufgeschlagen hatten. Dass, wer mit zwei Bussen kommt, dann sogar Fahnen und eigene Cheerleader mitbringt, scheint da fast schon selbstverständlich. Allerdings, so betonte Reif im Gespräch mit der SZ, war weder die Verteilung von kostenlosem Popcorn an alle Besucher noch die Verlosung eines 100-Euro-Amazon-Gutscheines dem erwarten Ansturm Football-begeisterter Frankfurter geschuldet. "Das macht der Sponsor ab und zu", betonte Reif. Und Energis-Vertreter Jochen Strobel, der in der Halbzeit-Pause mit Unterstützung von Cheerleaderin Juli den schlau.com-Gewinner ermittelte (den elfjährigen Elias), bestätigte das. Sei's drum: Die Frankfurter jedenfalls staunten nicht schlecht über den Service. Mit zusätzlichem Getränkestand und einer Extra-Portion vor allem an Sprudel hatte man sich laut Reif auf die Hitze eingestellt. Wie wichtig das war, zeigte sich, als es dennoch bereits vorm vierten Viertel hieß: "Sprudel alle." Natürlich gab es noch ausreichend anderes Nichtalkoholisches. Clevere hatten sowieso an Fächer gedacht oder die vorm Eingang von Jolyna und Sarah von den Shiny Flames sowie Kim, Selina und Lilli von den Sparkling Flames - den Nachwuchs-Cheerleaderinnen - verteilten Klatschearme oder Pappplätschen erstanden - die eigneten sich nämlich außer zum Krachmachen auch hervorragend zum Luftfächeln. Ansonsten nahm man die Hitze weitestgehend hin, hatte für die Spieler allerdings schattenspendende Zeltdächer am Spielfeldrand und "besonders viel Eis, falls es Kreislaufprobleme gibt" (Reif). Doch die schlugen sich wacker und schwächelten nicht, auch wenn der Endstand von 3:34 anderes vermuten lässt. Die Publicanes sparten nicht mit Applaus für ihre Mannschaft - und ernteten für die Unterstützung zum Ende der Heimspiel-Saison dann ein dickes Dankeschön von Reif. So fällt das Daumendrücken fürs letzte Saisonspiel gegen Kempten dann noch ein bisschen leichter. Da geht es nämlich um den Einstieg in die Playoffs.

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