Schichtarbeit zehrt an den Kräften und der Gesundheit

Saarbrücken/Kreis Neunkirchen · Mal heißt es um 5 Uhr in der Früh aufstehen, mal geht's morgens um 7 erst ins Bett. Und manchmal beginnt die Arbeit dann, wenn andere gerade ihre Mittagspause machen. Schichtarbeiter müssen sowohl ihren Wecker als auch die innere Uhr ständig umstellen. Die Folgen: Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magengeschwüre und Bluthochdruck. "Wenn ich einmal wach werde, kann ich einfach nicht mehr einschlafen. Früher konnte ich das besser wegstecken, aber mit dem Alter wird es immer schlimmer", sagt Michael Derr. Er ist Mitarbeiter der ZF in Saarbrücken und arbeitet seit 39 Jahren im Schichtdienst. Besonders problematisch ist für viele der Wechsel von der Nacht- auf eine andere Schicht. Die Nachtschicht endet gegen 6 Uhr morgens. Wer sich danach hinlegt, schläft oft bis zum Nachmittag. Nach dem Schichtwechsel fällt das Aufstehen am Vormittag dann schwer. Dann klingelt der Postbote . . .

Mal heißt es um 5 Uhr in der Früh aufstehen, mal geht's morgens um 7 erst ins Bett. Und manchmal beginnt die Arbeit dann, wenn andere gerade ihre Mittagspause machen. Schichtarbeiter müssen sowohl ihren Wecker als auch die innere Uhr ständig umstellen. Die Folgen: Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magengeschwüre und Bluthochdruck.

"Wenn ich einmal wach werde, kann ich einfach nicht mehr einschlafen. Früher konnte ich das besser wegstecken, aber mit dem Alter wird es immer schlimmer", sagt Michael Derr. Er ist Mitarbeiter der ZF in Saarbrücken und arbeitet seit 39 Jahren im Schichtdienst. Besonders problematisch ist für viele der Wechsel von der Nacht- auf eine andere Schicht. Die Nachtschicht endet gegen 6 Uhr morgens. Wer sich danach hinlegt, schläft oft bis zum Nachmittag. Nach dem Schichtwechsel fällt das Aufstehen am Vormittag dann schwer.

Dann klingelt der Postbote . . .

"Bei uns haben die Mitarbeiter in der Regel nach mehreren Nachtschichten vier Tage frei, damit sie sich umstellen können", sagt Marcus Koch, Stationsleitung der Erstversorgung des Evangelischen Stadtkrankenhauses Saarbrücken. Doch in den vier Tagen stellt der Körper sich nicht von alleine wieder um. Koch: "Wenn ich nach der letzten Nachtschicht nachhause komme, versuche ich nicht bis nachmittags zu schlafen, so dass ich abends besser einschlafen kann. Da muss man schon diszipliniert sein. An manchen Tagen lege ich mich morgens schlafen, aber dann klingelt der Postbote, oder es kommt jemand, der die Stromzähler ablesen will."

Die Betriebsärzte empfehlen Schichtarbeitern, Sport zu treiben, in einem dunklen und gelüfteten Raum zu schlafen und regelmäßige Schlafzeiten einzuhalten. "Sport zu treiben, hört sich natürlich gut an. Aber fragen Sie mal jemanden hier von der Station, ob er nach der Schicht noch die Motivation hat, in ein Fitness-Studio zu gehen", sagt Elke Ziegler-Schulz, Stationsleitung Innere Medizin beim Evangelischen Krankenhaus. Sie sagt weiter: "Ich hatte schon immer ein festes Schlafritual und bin je nach Schicht zu festen Zeiten ins Bett gegangen. Eigentlich hatte ich im Gegensatz zu vielen Kollegen auch noch nie Schlafprobleme ."

Zu kaputt für Geselligkeit

Leute, die ausschließlich Nachtschicht haben, leiden in der Regel seltener unter Schlafproblemen als die, deren Schichten wechseln. "Die Dauernachtwache arbeitet bei uns sieben Nächte nacheinander und hat dann sieben Tage frei. Diese Kollegen haben normalerweise seltener Schlafprobleme , das belegen inzwischen auch Studien", so Ziegler-Schulz. Auch das Familienleben, Hobbys und Freundschaften leiden unter den unregelmäßigen Arbeitszeiten. Marcus Koch: "In meiner Nachtdienstwoche bin ich oft zu kaputt, um abends noch Freunde zu treffen. Ich treibe dann zwar nachmittags Sport, habe aber auch schon gemerkt, dass ich weniger leistungsfähig bin."

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