Saar 05 als Vorbild für Borussia Neunkirchen?

Da war man mal knapp zwei Wochen außer Landes, und was hat man verpasst? Borussia Neunkirchen steckt mal wieder in argen Nöten. Der Ex-Bundesligist steht ohne Vorstand da, es kommen immer weniger Zuschauer, die Zahl der ehrenamtlichen Helfer ließe sich an zwei Händen abzählen, das Stadion ist komplett marode und der Unterhalt viel zu teuer.

Auch bekamen die Spieler zuletzt kein Geld , noch nicht mal Wasser und Heizung wurden bezahlt. Genug Probleme?

Beim Lesen der letzten Texte dazu in unserer Zeitung blieb uns kurz die Spucke weg. Der Traditionsclub bewegte früher Zehntausende Fans. Nur: Für Tradition kann man sich nichts kaufen, so schön sie ist. Das hat sich leider wohl noch nicht allerorten herumgesprochen. Angesichts der prekären Situation der Schwarz-Weißen - wenn nicht bald neues Geld kommt, sieht es düster aus - war unser erster Gedanke: Vielleicht würde es Sinn machen, mit einem kleinen Kreis engagierter Alt-Borussen weiterzumachen. Den Verein abmelden, neu gründen und in der Kreisliga A wieder anfangen. Okay, das würde dauern. Frühestens im Jahr 2021 könnte die Borussia wieder in der Oberliga sein. Aber es wäre ein sauberer Schnitt. So haben es zum Beispiel der KSV Hessen Kassel und der 1. FC Lokomotive Leipzig gemacht. Beide spielen aktuell wieder in der Regionalliga und Oberliga. Jedes Jahr ein Aufstieg, dazu seriöses Wirtschaften nur mit dem Geld , das man hat. Wie das Ganze aussehen kann, könnten die Borussen morgen im wunderschönen Ellenfeld bei der Familie Seibert erfragen. Deren SV Saar 05 Saarbrücken ging als SV Saar 05 Jugend diese "Ochsentour". Und heute steht der Club kerngesund an der Spitze der Oberliga. Ist nur so eine Idee. Denn an eines möchten wir als saarländischer Fußballfan jedenfalls wirklich nicht denken: dass es Borussia Neunkirchen nicht mehr gibt.

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