Ruhig Blut im Straßen-Stress

Unsere Woche · Baustellen - sicherlich das Reizwort der Woche für viele, die sich auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder in den Feierabend zusammen mit zahllosen Leidensgenossen Stoßstange an Stoßstange vorwärts quälen.

 ARRAY(0xa0d10a8)

ARRAY(0xa0d10a8)

Foto: Robby Lorenz

Dabei ist die Problematik rund um die Fechinger Talbrücke nur ein Aspekt. In Neunkirchen wird derzeit an der Westspange gebaut, und das hat Auswirkungen auf den Verkehrsfluss in der ganzen Stadt. Sicher macht es keinen Spaß, wenn die 500 Meter zwischen Holiday Inn und Plättchesdohle in 15 Minuten bewältigt werden. Erst recht kommt keine Freude auf, wenn der Weg quer durch die Innenstadt - wie im sozialen Netzwerk Facebook leicht überspitzt beschrieben - bis zu einer Stunde dauert. Die Nerven liegen blank - verständlich. Für gewöhnlich dauert es in Zeiten verkehrstechnischer Ausnahmesituationen nicht lange, bis eine bestimmte Gruppe von Menschen einen rapiden Zulauf erhält. Es ist die nicht gerade politische Fraktion der "Ich hab das gleich gewusst"- und "Wenn sie mich gefragt hätten"-Pseudo-Experten. Es ist ein Phänomen, dass jeder, der in diesen Dingen keine Verantwortung trägt, es "ganz sicher besser gemacht" hätte als "die da oben". Sätze, die mit dem altbekannten "Wie kann man nur" beginnen, gehören dabei meist zu den eher harmloseren Unmutsbekundungen.

Bei allem Verständnis für das strapazierte Nervenkostüm von uns Autofahrern - Durchatmen. Jeder wünscht sich eine möglichst intakte Straße und Verkehrsinfrastruktur. Sanierungsarbeiten - auch an Fahrbahndecken - sind dafür unerlässlich. Die meisten Planer dürften wohl nach bestem Wissen und Gewissen handeln, wenn sie eine Baustelle ansetzen. Das darf man selbst dann annehmen, wenn eine aktuelle Baumaßnahme dem Einzelnen oder auch der Mehrheit der Autofahrer gerade so gar nicht passt, weil sie direkt vor der eigenen Haustür oder eben auf dem Weg zur Arbeit liegt. Aber mal ehrlich. Wann passt's schon? Deshalb gilt: Durchatmen und Ruhe bewahren. Wer sich zu entspannen versucht und die längere Fahrzeit einkalkuliert, läuft nicht nur weniger schnell Gefahr auf der Straße auszuflippen, er absolviert auch ein wichtiges Training. Denn: Die nächste Baustelle kommt ganz sicher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort