Ruhe bewahren bei ungebetenen „Mitessern“

Kreis Neunkirchen · Sommer steht für Sonne, Urlaub, leichte Wohlfühlkleidung und Schwimmspaß, für köstliche Eisbecher, Grillabende und lange Nächte im Freien. Aber die warmen Monate haben auch ihre Kehrseiten. Eine davon: Wespen, Bremsen und andere Stechinsekten sind wieder unterwegs.

. Ob beim Barfußlaufen durchs Gras oder beim Genuss eines Stücks Obstkuchen auf dem Balkon: Die kleinen Plagegeister piksen oft blitzschnell zu. "Ein Stich zum Beispiel von einer Wespe kann sehr schmerzhaft sein, eine Schwellung, Juckreiz und Brennen auslösen, in der Regel ist er jedoch ungefährlich", sagt Heiko Raber vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Neunkirchen .

Wenn sich ein Stechinsekt nähert, sollte man vor allem eines nicht tun: danach mit Handrücken, Zeitschrift oder Handtuch schlagen. Denn fühlen sich Wespen , Bienen und Hummeln bedroht, reagieren sie aggressiv und stechen dann häufig zu. Anders verhalten sich Bremsen, Zecken und Flöhe, die stechen, um Blut abzuzapfen.

Zur Vorbeugung ist es ratsam, ein Insektenschutzmittel lückenlos auf der Haut aufzutragen. Bei Outdoor-Aktivitäten schützen langärmelige Oberteile und lange Hosen. Auf Haarspray und Parfüm, duftende Shampoos und Deos sollte möglichst verzichtet werden, denn intensive Gerüche locken Insekten an. "Wichtig ist es auch, beim Verzehr von Speisen im Freien ein Auge auf Stechinsekten zu haben", rät Raber. "Und bei Getränken in Flaschen oder Dosen am besten einen Strohhalm verwenden."

Hat ein Plagegeist doch einmal zugestochen, sollte die Einstichstelle umgehend mit Eiswürfeln, Kältekompresse oder Leitungswasser gekühlt werden", empfiehlt Raber. "Das beugt Juckreiz vor." Kratzen unbedingt vermeiden, da sich die betroffene Stelle infizieren kann. Auch altbewährte Hausmittel wie aufgelegte Zwiebelscheiben und kalte Umschläge mit Essig oder essigsaurer Tonerde wirken lindernd. Die Entzündung lässt sich mit speziellen, kühlenden Cremes oder Gels hemmen.

Besonders ernst ist ein Insektenstich am oder im Mund zu nehmen, denn bei starker Schwellung droht Erstickungsgefahr. In solch einem Fall ist umgehend der Notarzt zu rufen, ebenso bei einer allergischen Reaktion auf das Insektengift, wenn die betroffene Gliedmaße stark anschwillt oder lebensbedrohliche körperliche Reaktionen auftreten wie Atemnot, Schwindel und Herzbeschwerden. Wer unter einer Insektengift-Allergie leidet, kann sich von seinem Arzt ein Notfallset verschreiben lassen. Es enthält unter anderem eine Adrenalin-Spritze, falls Kreislaufprobleme auftreten. Zudem kann eine spezielle Immuntherapie (Hyposensibilisierung) gegen Insektengifte helfen. Die Kosten hierfür übernehmen - bis auf die gesetzliche Zuzahlung - die Krankenkassen.

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