Rotes Quartett ohne Gegenstimme gewählt

Kreis Neunkirchen. Wenn die Wähler keinen sensationellen Strich durch die Rechnung machen, werden vier Sozialdemokraten aus dem Kreis Neunkirchen im nächsten Landtag mitmischen

 Für die SPD im Wahlkampfrennen: (von links) Eugen Roth, Nicole Cayrol, Sebastian Thul, Gisela Kolb, Günter Waluga und Heide Henn. Foto: Willi Hiegel

Für die SPD im Wahlkampfrennen: (von links) Eugen Roth, Nicole Cayrol, Sebastian Thul, Gisela Kolb, Günter Waluga und Heide Henn. Foto: Willi Hiegel

Kreis Neunkirchen. Wenn die Wähler keinen sensationellen Strich durch die Rechnung machen, werden vier Sozialdemokraten aus dem Kreis Neunkirchen im nächsten Landtag mitmischen.Das Quartett wurde von den knapp 130 SPD-Delegierten des Kreisparteitages am späten Freitagabend im Robinsondorf jeweils einstimmig auf den Schild gehoben: Eugen Roth (53) aus Merchweiler, Gisela Kolb (54) aus Neunkirchen, Günter Waluga (57) aus Schiffweiler und Sebastian Thul (31) aus Hangard. Wobei DGB-Chef und SPD-Landesvize Roth für den sicheren Platz zwei der Landesliste, die übrigen drei für die Wahlkreisliste Ost nominiert sind, die die Kreise Neunkirchen, St. Wendel und den Saarpfalz-Kreis zusammenfasst. Die Landtagsabgeordneten Kolb und Waluga sind dort für die Plätze zwei und fünf vorgesehen, "Youngster" Thul für Platz sechs.

Wobei drei gestandene Kommunalpolitiker, die ebenfalls Ambitionen hatten, dem Jungsozialisten-Landeschef den Weg frei machten: Christian Petry (Illingen), Steffen-Werner Meyer (Spiesen-Elversberg) und Karl-Heinz Müller (Eppelborn) zogen ihre Kandidatur für diesen Platz zurück.

So wurde die einzige geheime Abstimmung um den "Auffüllplatz" zwölf notwendig: Hier setzte sich im internen Schiffweiler Duell Klaus-Dieter Woll knapp gegen Robert Theobald durch.

Die Ottweiler SPD-Chefin Nicole Cayrol bekam mit Platz neun eine nicht ganz aussichtslose Nachrücker-Position, Heike Neurohr-Kleer aus Spiesen-Elversberg war auf Platz 15 unangefochten. Ebenso Heide Henn aus Wellesweiler für Platz elf der Landesliste. Bei der Landtagswahl 2009 bekam die SPD sechs Mandate über die Wahlkreisliste Ost.

Die Nominierten werden am kommenden Samstag bei Delegierten-Konferenzen in Saarbrücken auf die genannten Listenplätze gewählt - mehr oder weniger eine Formsache.

Für diese beiden Konferenzen, die die Landesliste und die Wahlkreisliste Ost aufstellen, mussten am Freitagabend auch noch mehrere Dutzend Delegierte aus dem Kreis Neunkirchen gewählt werden. Weil dies nach den Wahlstatuten jeweils getrennte Aufgaben sind, fanden im Robinsondorf quasi drei Konferenzen parallel statt. So hatten die meisten Delegierten denn auch drei Hüte an, besser gesagt, drei verschiedenfarbige Stimmkarten vor sich.

Durch dieses Tohuwabohu führte mit straffen Zügeln Versammlungschef Willi Kräuter. Er schaffte es, die Marathonabstimmung im Parforce-Ritt über den Parcours zu bringen.

Zwischendrin blieb noch Zeit für motivationsstiftende Ansprachen. "Die Leute sind super motiviert", stellte die SPD-Kreisvorsitzende und stellvertretende Landeschefin Cornelia Hoffmann-Bethscheider fest. Was sich auch daran zeigte, dass die Delegierten an diesem Abend teilweise zu einhundert Prozent erschienen waren.

Landrätin Hoffmann-Bethscheider wäre es am liebsten, wenn die "Kultur des Miteinanders", die sie für den Landkreis Neunkirchen propagiert hat, sich auf das ganze Land ausdehnen würde. Voraussetzung: "Wir müssen Heiko Maas zum Ministerpräsidenten machen!"

Mit einer gestrafften Wahlkampf-Tour d'Horizon feuerte dann auch SPD-Generalsekretär Reinhold Jost die Delegierten im Robinsondorf an. Seine Devise: "Wir müssen das Saarland vom Kopf auf die Füße stellen!" "Wir müssen das Saarland vom Kopf

auf die Füße stellen!"

Reinhold Jost, Generalsekretär der Saar-SPD

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