Rocken für den guten Zweck

Neunkirchen. Schule einmal anders: Anstatt brav Englischvokabeln zu pauken, haben 15 Schüler der elften Klasse des Gymnasiums am Steinwald zusammen mit ihrer Lehrerin Sandra Rupp ein eigenes Rock-Festival auf die Beine gestellt. Das Ergebnis: Am Samstag zwischen 16 und 24 Uhr spielen Wanderreigen, Mr

Neunkirchen. Schule einmal anders: Anstatt brav Englischvokabeln zu pauken, haben 15 Schüler der elften Klasse des Gymnasiums am Steinwald zusammen mit ihrer Lehrerin Sandra Rupp ein eigenes Rock-Festival auf die Beine gestellt. Das Ergebnis: Am Samstag zwischen 16 und 24 Uhr spielen Wanderreigen, Mr. Higginz, Palmchat, Trust mi I lie, Collegesluts, Louisiana Bayou, An Assfull of Love und From Fall To in der Aula des Gymnasiums. Die jungen Rockbands kommen aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz und spielen alle unentgeltlich. Den Erlös spenden die Schüler an das Kinderhaus in Malstatt.Der Eintritt kostet im Vorverkauf für Jugendliche bis 18 Jahre vier und für Erwachsene sechs Euro, an der Abendkasse für Jugendliche sechs und für Erwachsene acht Euro.

Die Schüler haben sich eigenverantwortlich um alle Bereiche der Organisation gekümmert, von der Kontaktaufnahme mit den Bands, über Finanzierung, Werbung, Sponsorensuche und rechtliche Rahmenbedinungen. Nora Raber (17) war bei der Feuerwehr und beim Ordnungsamt, um sich zu informieren: "Wie laut darf es sein? Wie viele Dezibel sind das? Wie viele Personen dürfen in unsere Aula und wie viele Sicherheitsleute müssen vor Ort sein?" Sarah Bernhardt (17) hat das Logo erstellt. "Ich war schon erstaunt, wie gut alles geklappt hat. Die Bands haben alle direkt zugesagt", sagt Rupp, die die Schüler bei dem Projekt betreut. "Wir haben viel Arbeit investiert und sind jetzt sehr stolz", sagt Marie Simmet (16).

Dennoch erzählen die Schüler, dass es nicht so einfach sei, die Mitschüler für ihr Konzert zu begeistern: "Das hat vielleicht auch mit ihrem Musikgeschmack zu tun. Rock ist heute nicht unbedingt das, was alle hören", sagt Pascal Dewes (17). Bis Mittwoch wurden 100 Karten verkauft, Platz ist für mehr als 600 Besucher. Rupp hofft auf viele spontane Besucher. "Außerdem bekommt man die Karten zum Vorverkaufpreis, wenn man sie vorreserviert und an der Abendkasse abholt."

Das Projekt haben die Schüler im Rahmen eines Seminarfaches realisiert - einen Kurs, den jeder in der Oberstufe am Gymnasium am Steinwald belegen muss. "Die Schüler können aus verschiedenen Themen wählen, unser Kurs hieß ,Gas goes Rock'", erklärt Rupp. Andere Angebote beschäftigen sich mit Themen aus Psychologie oder Wirtschaft. Die Schüler sollen lernen, eigenverantwortlich zu arbeiten und auf die Universität vorbereitet werden. Denn wie an der Uni müssen die Schüler am Ende eine Hausarbeit schreiben.

Rupp hatte sich anfangs vorgestellt, ein Benefizkonzert für die Entwicklungshilfe in Afrika zu planen: "Die Schüler durften aber bestimmen, für welchen guten Zweck gespendet wird und haben sich für das Kinderhaus entschieden." Ihre Wahl erklären die Schüler ganz einfach: An den Jugendlichen, denen dort geholfen wird, sind sie einfach viel näher dran.

gasgoesrock.de

"Ich war schon erstaunt, wie gut alles geklappt hat. Die Bands haben alle direkt zugesagt."

Sandra Rupp, Lehrerin

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