Rock schallt durch den Ort
Wemmetsweiler. In Verbindung mit der katholischen Kirche denkt man bei "Rock" eher an den Heiligen Rock in Trier. Bei der Pfarr-Rock-Night am Samstag, organisiert von der katholischen Jugend (KJ) Wemmetsweiler, erhielt aber die gitarrenlastige Musik Einzug auf der Bühne vor der Begegnungsstätte
Wemmetsweiler. In Verbindung mit der katholischen Kirche denkt man bei "Rock" eher an den Heiligen Rock in Trier. Bei der Pfarr-Rock-Night am Samstag, organisiert von der katholischen Jugend (KJ) Wemmetsweiler, erhielt aber die gitarrenlastige Musik Einzug auf der Bühne vor der Begegnungsstätte. "Wir haben uns für diese Musikrichtung entschieden, weil junge Menschen wie wir diese Musik gerne hören", erklärt Caroline Barbian (21). Zusammen mit Tatjana Spaniol (25) hat sie den Musikabend organisiert.Weil es in Wemmetsweiler kein großes Angebot an Konzerten gebe, sei die Idee für eine solche Veranstaltung aufgekommen. "Es sollte direkt vor der Haustür stattfinden und kostenfrei zugänglich sein", sagt Barbian. Nur mit Hilfe von Sponsoren wie dem Gaswerk Illingen und der Sparkasse Neunkirchen habe die Idee realisiert werden können. Rockmusiker geizen in der Regel nicht mit der Lautstärke - deswegen habe die KJ auch die Anwohner darüber informiert, dass es am Samstagabend etwas lauter hergehen wird.
Mit zwei elektronischen Gitarren bewaffnet, betraten zunächst die fünf Jungs von Chaos Release die Bühne. Steffen Adolph (Schlagzeug), Magnus Groß (Bass), Andreas Kuhn (Gesang), Tobias Bauer (Gitarre) und Joshua Kiefer (Bass), die aus Merchweiler und Umgebung kommen, coverten Klassiker wie den "Blitzkrieg Bop" von The Ramones und aktuellere Lieder wie "Strom" von Die Toten Hosen.
Die Gründung der Band erklärt der Gitarrist Joshua Kiefer (19) wie folgt: "Zu Schulzeiten hatte ich Lust, eine Band zu gründen. Dann habe ich einfach Freunde überredet, Instrumente zu erlernen." Der bisher größte Auftritt war vor 400 Leuten bei Impression Musicale, das seit 1977 in Illingen stattfindet. Auf Chaos Release folgte die Coverband Jamplify aus Saarlouis. Nachdem die vierköpfige Band beim Soundcheck einen Sieg gegen die Technik errungen hatte, spielte sie Mitsing-Lieder aus den aktuellen Charts ("Rolling in the deep" - Adele) und den 90ern.
Als Sänger Kolja Koglin beim Refrain von "Save tonight" (Eagle-Eye Cherry) kurz mit dem Gesang aussetzte, erwies sich das Publikum als textsicher und begleitete Timo Kreischer (Keyboard), Dominik Lubjuhn (Gitarre) und Dominik Britz (Schlagzeug) souverän. "Ihr seid eine kleine Gruppe, aber ihr macht das toll. Kompliment", sagte Koglin.
In der Tat war die ein oder andere aufgestellte Bierbank leer geblieben; beide Bands spielten vor einer überschaubaren Anzahl Gäste. Qualität statt Quantität - das Publikum erwies sich nicht nur als textsicher, sondern auch als tanzwillig: Zu Queens "Crazy little thing called love" wurde fleißig getwistet. Das machte nicht nur sichtlich Spaß, sondern vertrieb auch die nächtliche Kälte aus den Knochen.
