Rettungskräfte meisterten alle Herausforderungen souverän

Neunkirchen. Das Abfallheizkraftwerk Neunkirchen im Gewerbegebiet König war der Schauplatz der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehren der Kreisstadt Neunkirchen (wir berichteten kurz). Unterstützt wurden die Wehrleute dabei von den Helfern der THW-Ortsverbände aus Spiesen-Elversberg und Friedrichsthal sowie von dem Einsatzleitwagen der Feuerwehr Elversberg

Neunkirchen. Das Abfallheizkraftwerk Neunkirchen im Gewerbegebiet König war der Schauplatz der Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehren der Kreisstadt Neunkirchen (wir berichteten kurz). Unterstützt wurden die Wehrleute dabei von den Helfern der THW-Ortsverbände aus Spiesen-Elversberg und Friedrichsthal sowie von dem Einsatzleitwagen der Feuerwehr Elversberg.Viele der Verantwortlichen der Firma Eon und auch die Wehrleute fühlten sich zum 10. August 2010 zurückversetzt, als am Samstagnachmittag ein Konvoi von Feuerwehrfahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn auf das Werksgelände der Müllverbrennungsanlage fuhr. An diesem Tag zerstörte ein realer Großbrand die Bunkeranlage des Kraftwerks und weite Teile der Krananlagen. Es entstand ein Sachschaden von 5,4 Millionen Euro.

Doch dieses Mal war es nur eine Übung. Der verantwortliche Übungsleiter der Neunkircher Wehr, Torsten Hermann, hatte sich einiges einfallen lassen, um die Einsatzkräfte zu fordern. Ausgangslage war eine angenommene Explosion im Müllbunker. Durch umherfliegende Trümmerteile werden Mitarbeiter verletzt, und das Feuer kann sich in weiteren Teilen der Betriebsanlagen ausbreiten. Durch den Rauch werden Arbeiter auf dem Dach gefährdet. Einer von ihnen stürzt bei seiner Flucht vor dem giftigen Qualm ab und verletzt sich dabei schwer. Er bleibt auf einer Montagebühne in 25 Metern Höhe liegen. Kurz nachdem die ersten Fahrzeuge ihre Stellungen bezogen haben, ergießen sich gewaltige Wassermengen in den Brandherd. Bis zu 10 000 Liter Wasser werden pro Minute mit zehn Bar in die Flammen geschossen.

Ein Schaummittel wird dem Wasser zugemischt, um die Flammen schneller zu ersticken. Wehrleute mit Atemschutzgeräten kämpfen sich über schmale Metalltreppen in die Höhe und retten die verletzen Arbeiter. An der Drehleiter hängend wird ein weiterer Monteur in Sicherheit gebracht.

Schnell geraten die Wehrleute an ihre Grenzen und fordern Unterstützung durch das Technische Hilfswerk (THW) an. Die Kräfte des THW verlegen Schläuche mit dem Durchmesser eines Autoreifens, um genug Löschwasser an den Bunker zu pumpen. Andere schneiden mit dem Schweißbrenner große Löcher in einen Metallcontainer, um an Glutnester zu gelangen. Bei dieser Übung konnten gleichzeitig die neuen Löschanlagen und die verbesserte Brandschutztechnik getestet werden, die nach dem Brand eingebaut wurde.

Der Betriebsleiter der Anlage, Gerhard Hans, zeigte sich sehr beeindruckt von dem, was er gesehen hatte: "Das Team des Kraftwerks und die Feuerwehr Neunkirchen sind nun bestens gerüstet, um bei einem Schadensfall schnell eingreifen zu können." Beeindruckt von der Leistungsfähigkeit "seiner Wehr" war Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann. Überrascht war die Pressesprecherin des Eon-Konzerns, Monika Lidmila: "Ich kann nicht glauben, dass eine solch leistungsfähige Feuerwehr nur aus freiwilligen Helfern besteht."

An der Übung beteiligten sich rund 200 Helfer der Feuerwehr und des THW mit 25 Fahrzeugen sowie zahlreiche Mitarbeiter des Eon-Konzerns. ard

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