FV Neunkirchen Wo ist (ein) Platz für die Multi-Kulti-Truppe?

NEUNKIRCHEN · Beim FV Neunkirchen herrscht Ratlosigkeit: Steht der Umzug ins Wagwiesental bevor oder wird ein neuer Platz an alter Stätte gebaut? Der Vorsitzende pocht auf Antworten.

 Auch das Clubheim des FV Neunkirchen an der Fernstraße muss vielleicht weichen. Zumindest wurde dem Verein versprochen, dass ihm in diesem Fall im Wagwiesental ein neues gebaut werde.

Auch das Clubheim des FV Neunkirchen an der Fernstraße muss vielleicht weichen. Zumindest wurde dem Verein versprochen, dass ihm in diesem Fall im Wagwiesental ein neues gebaut werde.

Foto: Stefan Holzhauser

Die Verantwortlichen des Fußball-Kreisligisten FV Neunkirchen wissen derzeit nicht, auf welchem Gelände es künftig für sie weitergeht. Grundsätzlich gibt es zwei Optionen: Plan A sieht vor, den bisherigen Hartplatz an der Fernstraße zu einem Kunstrasenplatz umzubauen. „Dafür wurden viele Kunstrasenplätze angeschaut und alles in die Wege geleitet“, sagt der Vereinsvorsitzende Patrick Martin. Doch dann kam plötzlich die Alternative B ins Spiel: Denn auf dem bisherigen Hartplatz des FV Neunkirchen könnte eine Schule gebaut werden. Dann müsste der FVN sein bisheriges Gelände verlassen, dürfte künftig mit sämtlichen Mannschaften auf dem Kunstrasenplatz im Wagwiesental trainieren und spielen. Dort würde für den Club dann auch ein neues Vereinsheim gebaut. Denn das alte würde im Falle des Baus der Schule ebenfalls weichen müssen

Die 180 Nachwuchsspieler des FVN sind jetzt schon im Wagwiesental aktiv. „Wir legen auf die Jugendarbeit ganz großen Wert. Sie ist der Schlüssel zum Tor für den Aktivenspielbetrieb. Da hängt sehr viel dahinter. Die Trainer sind unheimlich engagiert. Auf den Hartplatz lassen wir die Kinder nicht mehr – das ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß“, meint Martin. Auf der roten Erde treten jedoch die Aktiven an. Schließlich wolle der Verein nicht seine Identität verlieren. Und es sei auch wichtig, die Spieler und Zuschauer nach den Meisterschaftspartien ins Clubheim zu bekommen.

Und die Partys, die dort gefeiert werden, haben einen internationalen Einschlag. „Ich glaube, mehr Multi-Kulti als bei uns geht nicht. Das betrifft den Aktivenbereich, wo viele Nationalitäten vertreten sind, aber auch unsere Nachwuchsabteilung“, sagt Martin. Er ergänzt: „Ich bin selbst Trainer der B-Jugend. Die Kids kommen aus 14 Nationen.“ Der Fußball sei aber nur ein wichtiger Punkt des Vereins. „Wir erfüllen hier auch ganz wichtige Brennpunktarbeit und helfen als Verein dabei, die Spieler zu integrieren. Wir holen sie von der Straße runter und bieten ihnen bei uns ein gewachsenes, soziales Umfeld“, erklärt der Vorsitzende.

 Die rote Erde an der Fernstraße ist bislang die Heimat des FV Neunkirchen – und ein Stück „Identität“, wie der Vorsitzende Patrick Martin sagt. Doch zur Diskussion steht, dass auf dieser Fläche eine Schule entstehen soll.

Die rote Erde an der Fernstraße ist bislang die Heimat des FV Neunkirchen – und ein Stück „Identität“, wie der Vorsitzende Patrick Martin sagt. Doch zur Diskussion steht, dass auf dieser Fläche eine Schule entstehen soll.

Foto: Stefan Holzhauser
    Patrick Martin, Vorsitzender des FV Neunkirchen, fordert für seinen Verein Planungssicherheit.    Foto: sho

Patrick Martin, Vorsitzender des FV Neunkirchen, fordert für seinen Verein Planungssicherheit. Foto: sho

Foto: Stefan Holzhauser

Martin betont, dass man dem Neubau einer geplanten Grundschule nicht im Wege stehen werde. „Wir haben ja als Verein auch den sozialen Aspekt zu berücksichtigen, dass Kindern, die teilweise bei uns Fußball spielen, eine angemessene Schule zur Verfügung steht. Von daher würden wir auch unser Gelände, das wir kurz nach unserer Vereinsgründung 1962 bezogen haben, für dieses gute Projekt räumen“, meint der Vorsitzende. Es könne aber nicht sein, dass die Schule eventuell nicht oder noch lange Zeit nicht komme und man quasi prophylaktisch den Umzug antreten müsse. Im Wagwiesental würde sich der FVN mit dem ausschließlich im Aktivenbereich spielenden SC Olympia Calcio Neunkirchen die Anlage teilen. „Wir erwarten jetzt einfach von den für diese Sache Verantwortlichen eine klare Antwort, wie es bei uns als FV Neunkirchen weitergehen wird. Zuerst hat uns die Politik den Kunstrasenplatz an der Fernstraße zugesagt. Und dann die Rolle rückwärts. Wir wollen endlich Planungssicherheit haben“, betont Martin. Es müsse jetzt mit dieser Hängepartie endlich Schluss sein. Man habe den Nachwuchsbereich seit 2012 kontinuierlich aufgebaut und erwarte nun gerade aufgrund der geleisteten Brennpunktarbeit ein eindeutiges Zeichen. „Es kann doch nicht sein, dass ich als Vorsitzender dauernd gefragt werde, wie es mit dem FV Neunkirchen weitergeht und keine Antwort darauf geben kann. Wir wollen jetzt unbedingt wissen, was uns erwartet“, sagt Martin

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